Mit Kürbissen und Feldfrüchten durch Muggendorf

5.10.2014, 17:25 Uhr
Reich geschmückte Wagen fuhren durch den Ort.

© Fotos: Paul Pöhlmann Reich geschmückte Wagen fuhren durch den Ort.

Seit nunmehr 40 Jahren beteiligt sich auch der Bayerische Bauernverband mit seinem Kreiserntedankfest an den Feierlichkeiten. Am Anfang gab es einen Erntefestzug vom damaligen Bahnhof durch den Luftkurort zum Oberen Markt. Er wurde angeführt von den Tüchersfelder Musikanten und dem Trachtenverein „D’Wiesenttaler“. Es folgten der Erntewagen, ein Kuhgespann mit einem Pflug und ein großes hölzernes Brauereifass, gezogen von einem Pferdegespann.

Die Veranstaltung wurde von Jahr zu Jahr größer. Beim diesjährigen großen Heimattag am Wochenende bildeten 60 Gruppen einen kilometerlangen Festzug. Dieser wurde angeführt von der aus Ähren gebundenen Erntekrone, die der Vorsitzende des örtlichen Trachtenvereines „D’Wiesenttaler“, Alexander Thürmer, trug. Es folgten zahlreiche Ehrengäste mit Königinnen und der fränkischen Weinprinzessin.

Danach zogen die Kinder der Volksschule Wiesenttal ihre Kürbiswägelchen durch die mit Tausenden von Zuschauern gesäumten Straßen des Luftkurortes. Mädchen und Buben des Kindergartens, der Landfrauenchor, Heimatfreunde aus Kirchehrenbach, Mitglieder der schlesischen Landsmannschaft sowie ein Paar mit der Brautkleidung des 19. Jahrhunderts bildeten den nächsten Block. Der Fränkische-Schweiz-Verein Streitberg zeigte historische Gewänder und hatte die Neideck auf seinem Wägelchen aufgebaut. Die Wiesenttaler Orte Kanndorf, Engelhardsberg, Albertshof, Birkenreuth/Trainmeusel, Neudorf, Haag, Störnhof sowie der Fränkische-Schweiz-Verein Muggendorf und der Gartenbauverein führten auf ihren prächtig geschmückten Wagen bäuerliche Motive mit Früchten aus Feld und Garten vor.

Prächtiges Bild

Dazu malten Trachten- und historische Vereine aus Igensdorf, Gößweinstein, Pegnitz, Oberehrenbach, Muggendorf und Ebersbach mit ihren bunten Gewändern ein farbenprächtiges Bild. Dabei waren auch die Böllerschützen aus Störnhof, der Kneippverein Muggendorf, die Schützenvereine Engelhardsberg und Muggendorf, der Gesangverein „Harmonie“, die SpVgg Neideck, Fahnenabordnungen, die Garde Gößweinstein sowie die Feuerwehr Gößmannsberg mit einer alten Spritze. Zahlreiche Traktoren aus den Anfängen der bäuerlichen Motorisierung waren eine Augenweide für Bulldogliebhaber. Seit über zwei Jahrzehnten sind auch die Bulldogfreunde aus der Röhn beim Umzug dabei.

Den Festnachmittag im vollbesetzten Zelt eröffnete Wiesenttals Bürgermeister Helmut Taut. Er dankte den zahlreichen Gruppen für die Gestaltung des „einmaligen“ Festzuges. Der Bezirks- und Kreisobmann Hermann Greif eröffnete die Kundgebung des Bauernverbandes. Die Festrede hielt Landrat Hermann Ulm. Das Erntedankfest solle uns an die Zeiten erinnern, in denen eine gute Ernte für die Bevölkerung lebenswichtig war. „Auch heute ist unsere Nahrung nicht nur ein Agrarprodukt, sondern eine Gabe Gottes. Ein scheinbar unerschöpfliches Angebot in den Supermarktregalen gaukelt uns vor, wir müssten uns keine Gedanken über unsere Versorgung machen“, so Ulm.

Viel älter ist das abendliche Kürbisfest. Dieses kann bereits auf eine über 150-jährige Geschichte zurückblicken. Bis nach dem Krieg gehörte das Fest alleine den Kindern der Kirchengemeinde Muggendorf. Rund 40 Mädchen und Buben trugen ihre Früchte von der Straße unterhalb des Pavillon hinunter in das Dorf. Heuer bildeten 400 Kürbisträger einen langen Festzug durch den Luftkurort. Am lodernden Erntefeuer sprach Pater Flavian Worte zum Erntedank. Ein buntes Feuerwerk vor dem Rathaus beschloss das Kürbisfest.

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