Modellbaubörse der Zwengflieger trotzt Internet-Konkurrenz

6.4.2014, 15:34 Uhr
Flugzeug- und Modellbau-Enthusiasten besuchten am Sonntag die 18. Modellbaubörse der Zwengflieger Gosberg.

© Franz Galster Flugzeug- und Modellbau-Enthusiasten besuchten am Sonntag die 18. Modellbaubörse der Zwengflieger Gosberg.

Dominik Schremm aus Reuth lässt einen kleinen Hubschrauber der 3D-Serie über den Platz jagen. Dabei demonstriert er Rückenflug und viel mehr Figuren bei hoher Geschwindigkeit, die ein normaler Hubschrauber nicht bringen kann. Daneben hat er ein Deltamodell Stryker F27Q startklar stehen, extrem leicht, etwas zum Rumheizen auch auf kleineren Plätzen. Der Speedmotor erlaubt Geschwindigkeiten um die 100 km/h.

In der Nachbarschaft lässt Ulli Schechtel aus Forchheim einen E-Helikopter Blade 300 starten. Der ist schon größer, imposanter, schwieriger zu Fliegen.

Faszinierend sind viele Modelle - wie die elektrische Kunstflugmaschine Bobby von Jürgen Wilsch, mit 2,4 Meter Spannweite und einem Stargewicht von fünf Kilogramm. Das Flugzeug ist ausgerüstet mit LiPo-Akkus, die umgerechnet ungefähr ein PS bringen. Das Modell muss am Boden bleiben, der Sportplatz ist zu klein. Es darf normalerweise auf dem Modellflugplatz in Hallerndorf abheben. Wilsch hat ganz früh mit dem Hobby begonnen und ist nach 35 Jahren fasziniert davon wie eh und je.

Nebenan lässt Bernd Puderbach einen Hexakopter abheben, ein kleines Gerät mit einem Dreichachs-Stabiliserungssystem, besser geeignet für große, geschlossene Räume.

Nicht ganz glücklich ist der Vorsitzende der Zwengflieger, Alfred Oswald. Das Börsengeschäft nimmt stetig ab und verlagert sich immer mehr auf das Internet. Fertigflieger aus Fernost drängen stärker in den Markt.

„Die Jugend hat offensichtlich nicht mehr so viel Zeit zum Basteln, bevorzugt Simulationen am PC“, beobachtet er. Man kauft mehr Fertigflieger. Repariert wird immer weniger, eher weg geworfen.

Nebenan startet eine Crack Yak 55, unter Bastlern Shokflyer genannt, ein extrem leichtes Flugzeug, das bei günstigen Windbedingungen auch rückwärts fliegen kann. Generell ist die Elektronik leistungsfähiger geworden, viele Hilfssysteme machen das Fliegen einfacher.

Am Eingang des Areals hat sich Wolfgang Heidler aus Kemnath niedergelassen. Es ist für ihn die erste Börse im Jahr, deshalb besonders interessant. Neben sich verweist er auf eine F3A-Modell, ein gutes Stück aus den 80er Jahren, bestückt mit einem Verbrennungsmotor. Hier kommt ein wenig Nostalgie auf.

Nicht weniger interessant zeigt Hans Frauer aus Rödenthal einen Wasserflieger Canadair CL-415 mit zwei E-Motoren und ein Thermikmodell mit stattlichen vier Meter Spannweite, für Segeln und Betrieb mit E-Motor gleichermaßen bestens geeignet.

„Man kann selbst konstruieren, bauen und sehen, ob es funktioniert“, so definierte Jürgen Wilsch im Gespräch den großen Reiz des Hobbies Modellbau. Dieses tolle Erlebnis kann in der Tat der Computer nicht ersetzen.

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