Muggendorfer geht nicht mehr Licht auf

21.4.2016, 05:54 Uhr
Muggendorfer geht nicht mehr Licht auf

© Foto: Pauline Lindner

Drei Anträge aus den Bürgerversammlungen hatte der Gemeinderat Wiesenttal zu behandlen. Der eine Antrag mit Unterschriften von 275 Personen wandte sich gegen die Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung in Muggendorf. Seit 2011 bleibt es zwischen 0.30 und 4.30 Uhr dunkel im Markt und seinen Ortsteilen. Der Beschluss fiel damals im Zuge der strengen Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen. Seither hat man rund 80 000 Euro an Stromkosten gespart. Gegen eine Stimme entschied sich der Rat schließlich für die Beibehaltung der Abschaltung und gegen den Bürgerwunsch.

Eine Änderung der Nachtabschaltungszeit wäre in Streitberg und den Orten auf der südlichen Höhe leichter. Denn sie werden von den Stadtwerken Ebermannstadt versorgt, die per Computersteuerung das Ein- und Ausschalten regeln können. Das Bayernwerk, das die übrigen Ortsteile versorgt, so Bürgermeister Helmut Taut (FFW), gibt feste Zeiten vor. Dafür haben die Feuerwehr und auch der Bürgermeister Schlüssel, um im Bedarfsfall die nächtliche Beleuchtung länger brennen zu lassen oder eigens einzuschalten. Das war das letzte Mal bei einem Gasalarm am Lindenberg der Fall. Taut eilte zum Schalter, und als die Wehr vor Ort war, war Muggendorf erleuchtet.

Die Kommune — sprich der Bürgermeister selber — kommt auch Anträgen von Wirten und Festveranstaltern nach. Gegen eine Gebühr von 25 Euro lässt er das Licht länger brennen. Ein Schmankerl am Rande: Der erste, der so einen Antrag stellte, war ein 60-Jähriger wegen seiner Geburtstagsfeier. „Seine Gäste waren dann alle schon um halb zwölf im Bett", erzählte der Bürgermeister.

Hans Heißenstein (WU) warnte vor einem Alleingang für Muggendorf. Für ihn stellt sich die Frage, was die Unterzeichner tatsächlich störe. Roland Knauer (BGS) stellte dem Rat ein Modell vor, wonach der Austausch bisheriger Leuchten in LEDs vom Anbieter durch die Stromersparnis finanziert wird. Man will sich das nun für die Gemeinde ausrechnen lassen. Aber keinesfalls wolle man die „kalten“ Leuchten. Taut gab sich bei diesem Punkt richtig stolz und zufrieden über die vorhandene zum Ortsbild passende anheimelnde Beleuchtung.

Tempo 30 gefordert

Dem Wunsch vieler Streitberger kommt der Gemeinderat dagegen nach. Die Gemeinde hat beim Straßenbauamt eine Begrenzung auf Tempo 30 am Streitberger Berg — vom Alten Kurhaus beginnend nach unten — beantragt. Der Rat hat edoch Bedenken, ob man bei der Bamberger Behörde diesem Wunsch nachkommen werde. Man setzt mit Ratsmitglied Marco Tautner (FWW) auf die anstehende Änderung der Straßenverkehrsordnung, wonach auch auf Straßen höherre Eingruppierung vor Schulen, Kindergärten und Altenheimen ein Tempolimit ausgesprochen werden kann.

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