Naturstrom braucht noch weitere Ausgleichsflächen

5.8.2016, 06:00 Uhr
Naturstrom braucht noch weitere Ausgleichsflächen

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In einer Stellungnahme zu den Plänen forderte das Landesamt für Denkmalpflege Rücksichtnahme auf ein Bodendenkmal auf dem Grundstück am Ortsrand, auf dem das Heizkraftwerk samt Solarthermieanlage entstehen soll. Eine archäologische Rettungsgrabung vor den Bauarbeiten, wie sie etwa beim nahegelegenen Wohnbaugebiet „Boint“ notwendig war, ist laut Max Brust vom planenden Ingenieurbüro jedoch nicht zu befürchten: „Ich gehe davon aus, dass nichts gefunden wird und das Bodendenkmal gelöscht wird.“

Nach entsprechenden Forderungen des Landratsamts mussten die ökologischen Ausgleichsflächen für die Baumaßnahme neu berechnet werden und fielen größer aus, als zunächst gedacht. Dies hat zur Folge, dass die auf dem Baugrundstück des Heizkraftwerks vorgesehenen Ausgleichsflächen nicht mehr ausreichen und rund 350 Quadratmeter zusätzlich benötigt werden.

Die in der Sitzung des Gemeinderates vorgestellten Pläne, der Naturstrom AG dafür gemeindeeigene Randflächen neben der Zufahrtsstraße zum späteren Heizkraftwerk zur Verfügung zu stellen, stießen im Gemeinderat jedoch auf wenig Gegenliebe.

Auf Nachfrage von Gerhard Bauer (WG Hallerndorf) hatte Hermann Seebauer von der Rathausverwaltung eingeräumt, dass es bislang noch nicht vorgekommen sei, dass die Gemeinde privaten Bauherren Ausgleichsflächen zur Verfügung gestellt habe. Werner Fischer (WG Hallerndorf) forderte daraufhin, man dürfe „keinen Präzedenzfall schaffen“, auch Stephan Beck (WG Willersdorf-Haid) äußerte sich kritisch. Bürgermeister Torsten Gunselmann will nun nach geeigneten Flächen der Gemeinde suchen und diese dem Unternehmen zum Kauf anbieten, um für klare Verhältnisse zu sorgen.

Einwendungen von Bürgern gegen die Planwerke gab es im bisherigen Verfahren nicht. Die Pläne werden nun erneut öffentlich ausgelegt und an Träger öffentlicher Belange für weitere Stellungnahmen verschickt.

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