„Naturstrom“ ist gefragt wie nie zuvor

25.3.2011, 22:59 Uhr
„Naturstrom“ ist gefragt wie nie zuvor

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Normalerweise klicken 1500 bis 2000 Menschen die Internetseite des Ökostromanbieters „Naturstrom“ an. „Seit einer Woche aber haben sich die Zugriffszahlen verzehnfacht, sie liegen bei bis zu 20.000 Klicks pro Tag“, erläutert Vorstandsvorsitzender Thomas Banning, der sein Büro in der Äußeren Nürnberger Straße in Forchheim hat.

„Rund zehn Prozent der Leute machen sofort online einen Vertrag mit uns“, schildert Banning die Lage. „Das hatten wir zuvor pro Woche und das war auch schon nicht schlecht.“ Grund für den Wechsel des Stromanbieters sei für viele Menschen nicht nur die Katastrophe in Japan, sondern auch „das Rumgeeiere“ der Regierung. Doch die Freude über den geschäftlichen Erfolg ist getrübt: „Es ist schlimm genug, dass erst solche Katastrophen passieren müssen, damit die Leute wachgerüttelt werden.“

100 Prozent ökologisch

Rund 125.000 Kunden hat die Naturstrom AG zurzeit. Jährlich verkauft der Ökostromanbieter rund 500 Gigawattstunden – das sind 500 Millionen Kilowattstunden – Strom aus erneuerbaren Energien. Das Unternehmen ist bundesweit das einzige, das zu 100 Prozent reinen Ökostrom anbietet. „Wir kaufen unseren Strom nicht anonym an der Börse,

sondern wir haben Verträge mit über 80 Kraftwerken in Deutschland, die ihren Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind und Wasser nur an uns liefern“, so Banning. So produziert zum Beispiel die Biogasanlage in Hiltpoltstein oder die Photovoltaikanlage auf dem Pferdestall der Familie Kupfer in Hausen Ökostrom für die Naturstrom AG.

Weil Kunden meist schwer nachvollziehen können, ob Unternehmen tatsächlich Ökostrom anbieten, gibt es unabhängige Labels, die streng nachprüfen, woher der Strom kommt. „Uns zertifiziert zum Beispiel das Grüne Strom Label, hinter dem unter anderem der Bund Naturschutz und die Ärzte gegen Atomkraft stehen.“ Zur aktuellen Diskussion über Atomkraft sagt Thomas Banning: „Ich verdamme Atomkraft nicht, doch wenn ein Störfall passiert, dann sind die Schäden einfach enorm und nicht mehr kontrollierbar.“ Für ihn persönlich sei aber entscheidend, dass nach wie vor weltweit nicht geklärt ist, was mit dem Atommüll passiert. Schon allein aus diesem Grund müsse man aus der Atomenergie aussteigen.

www.naturstrom.de