Neue HGF-Direktorin: "Meine Tür ist immer offen"

12.10.2017, 12:00 Uhr
Im HGF-Chefsessel: Ingrid Käfferlein.

© Philipp Rothenbacher Im HGF-Chefsessel: Ingrid Käfferlein.

Denn die altehrwürdige Schule in der Luitpoldstraße ist für die 61-Jährige alles andere als Neuland. 23 Jahre lang war sie Latein- und Französisch-Lehrerin am HGF. Geboren im Ortsteil Röbersdorf lebt sie bis heute in Hirschaid. Nach der Volksschule schickten sie ihre Eltern zu den Englischen Fräulein nach Bamberg (heute: Maria-Ward-Gymnasium). Eben ganz „wie es sich so gehört als Mädchen vom Lande“, erzählt Käfferlein: „Eine reine Mädchenschule und katholisch.“

Eine andere Berufung

Nach dem Abitur entschied sie sich für das Lehramtsstudium Latein/Französisch an der Uni Erlangen. Dort traf sie einen jungen Medizinstudenten – ihren späteren Mann Wolfgang. Käfferlein schlug einen Umweg ein und legte Latein/Französisch auf Eis, um vier Semester lang Medizin zu studieren. Vier Semester lang. „Dann habe ich aber gesehen, dass das nicht meine Berufung ist.“ Es ging zurück zu den Sprachen und bereits 1980 legte sie ihr Staatsexamen ab.

Nach der Referendariatszeit landete sie 1983 am HGF – wo sie bis 2006 zudem als Verbindungslehrerin, Streitschlichterin, Personalrätin und Kollegstufenbetreuerin tätig war. Danach wechselte sie zum Gymnasiums Fränkische Schweiz (GFS) in Ebermannstadt – als stellvertretende Schulleiterin.

Viel brachte sie am GFS in Bewegung – doch erneut führte Käfferleins Weg bald woanders hin. Beziehungsweise zurück zum Anfang: 2008 schaffte sie es als erste „weltliche“ Frau an der Spitze des kirchlichen Maria-Ward-Gymnasiums. Dafür wurde sie – mit enormem bürokratischen Aufwand – als Beamtin vom Staat beurlaubt. Diese endete, pünktlich zur 300-Jahres-Feier Bamberger Gymnasiums, mit dem Schuljahr 2016/2017.

Zurück ans Herder

Und nicht minder pünktlich ging Liselotte Rall als HGF-Direktorin in den Ruhestand. Wieder tat sich eine unverhoffte Tür für Käfferlein auf. Vom Anfang ging es wieder zurück, zurück ans Herder – und diesmal fühlt es sich an „wie nach Hause kommen“, sagt sie. Käfferlein, die inzwischen zwei Enkel hat und am HGF bisweilen auf Lehrer trifft, die einst ihre Schüler waren, scheint endgültig angekommen zu sein.

Ihre Tatkraft hat sie nicht eingebüßt. Offene Ganztagsschule, Digitalisierung, Jungenförderung (neben der Mädchenförderung), Beratungsangebote für Schüler, die unter Essstörungen leiden: Käfferlein hat für ihre kommende Zeit als HGF-Direktorin („so fünf Jahre ungefähr“, schätzt sie) viele Ideen im Kopf. Am wichtigsten sei ihr dabei, diese Konzepte gemeinsam anzugehen – im Kollegium, mit den Eltern, mit den Schülern. „Deshalb ist meine Bürotüre auch immer offen.“

Keine Kommentare