Neunkirchen bekommt neue Kita

21.9.2018, 10:00 Uhr
Neunkirchen bekommt neue Kita

© Foto: Friso Gentsch/dpa

Schon vor Monaten beauftragte der Gemeinderat Neunkirchen die Verwaltung, drei in Betracht kommende Grundstücke näher zu beleuchten, um das geeignetste auswählen zu können. Diese Aufgabe führte die Verwaltung für drei Grundstücke durch: eines im Gemeindebesitz nahe der Mittelschule; ein Privatgrundstück zwischen Hirtengraben und Hetzleser Straße; und ein weiteres Privatgrundstück im Gebiet Heuwiesen. Die beiden letzteren stehen aktuell aber nicht zur Verfügung. Bei dem einen Grundstück liegen trotz längerer Verhandlungen die Kaufpreisvorstellungen noch weit auseinander. Zudem befindet sich eine Grundstückshälfte im Überschwemmungsbereich des Brandbachs.

Für das Heuwiesen-Grundstück hat die Kommune zwar ein Erbbaurecht. Allerdings ist es auf eine Nutzung für Jugend- und Vereinszwecke beschränkt. Einer Erweiterung des Rechts hat der Eigentümer bislang nicht zugestimmt und nur einen möglichen Verhandlungsbeginn zum Jahresende in Aussicht gestellt. Das kollidiert mit dem engen Zeitfenster für den notwendigen Bau. Denn die erhöhte Förderung für neue Kitabauten ist befristet und der Vorhabensumfang erfordert selbst bei den Planungsaufgaben eine europaweite Ausschreibung.

Wegen der Eilbedürftigkeit, so 3. Bürgermeister Andreas Pfister (SPD), habe er als Vertreter von Bürgermeister Heinz Richter (FW) diesen Punkt auf die Tagesordnung setzen lassen. Er denkt an eine Bauweise, die bei Bedarf erweitert werden kann. Gegen die Stimme von Bettina Wittmann (Grüne) entschied sich der Rat für das kommunale Grundstück zwischen der Mittelschule und der Bebauung an der Nürnberger Straße.

Um Fördermittel des 4. Sonderinvestionsprogramms Kinderbetreuungsfinanzierung in voller Höhe zu erhalten, entschied sich der Rat gegen eine Bauträgerschaft der Diakonie. Denn das Programm bemisst sich an der Zuschusshöhe der Kommune. Die Diakonie ist gleichwohl an einer Betriebsträgerschaft für die Kita interessiert.

Kosten gespart werden bei diesem Zwei-Millionen-Projekt durch eine private Bauträgerschaft nicht, denn auch dann muss das Raumkonzept von der Fachaufsicht genehmigt werden und die Gewerke nach den Richtlinien der VOB vergeben werden, beschied Pfister eine Idee von Karl Germeroth (FW). Für das Vorhaben werden außerplanmäßig im aktuellen Haushalt 100 000 Euro eingestellt.

Alte Schule barrierefrei?

In Ermreuth betreibt die Diakonie seit 2016 einen integrativen Kindergarten für den südlichen Landkreis. 40 Kinder besuchen ihn. Sie werden von neun Fachkräften betreut. Der Kindergarten ist in der ehemaligen Schule untergebracht. Das Gebäude aus den 1960er Jahren ist nicht barrierefrei, auch die Toiletten nicht. Der Träger hat ein Konzept für einen Anbau erarbeitet, das Peter Hahnstein vorstellte.

Demnach sollen die Sanitärräume hauptsächlich der Küche zugeschlagen werden, damit frisch gekocht werden kann. In einen Anbau kommen die neuen barrierefreien Sanitärräume samt Wickelraum. Das Obergeschoss des am Hang liegenden Hauses soll über eine Rollstuhlhebebühne an der vorhandenen Treppe erschlossen werden; ein Rampenweg rund ums Haus soll die Verbindung zum Erdgeschoss herstellen.

Das stieß auf Skepsis im Rat. Nicht die Baumaßnahme, sondern die Kosten, wie sie im Förderantrag der Kommune mit 1,4 Millionen Euro angegeben sind. Armin Spatz (CSU) brachte deshalb den Gedanken auf, die integrative Einrichtung im Kinderhausneubau in Neunkirchen unterzubringen. Ehe sich ein neuer Diskussionsschwerpunkt bildete, erklärte der Sachbearbeiter der Verwaltung, die genannte Summe resultiere aus der Berechnung einer Generalsanierung des Ermreuther Schulhauses. Wegen der kurzen Bewerbungsfrist habe man auf diese Daten zurückgreifen müssen. Für die jetzige Planung gibt es noch keine Kostenschätzung. Hahnstein erwartet eine Summe unter einer halben Million Euro.

Mit der Bebauung des Hemmerlein-Geländes könnte eine Nahwärmeversorgung Realität werden. Voraussichtlich würde ihr Versorgungsbereich über das neue Baugebiet ausgedehnt werden. Die Firma Naturstrom wird deshalb in den nächsten Monaten eine Informationsveranstaltung mit Interessensabfrage durchführen.

Die Kanalbaumaßnahmen in Ermreuth liegen im Kostenrahmen. Beim Teilabschnitt Hauptsammler konnten sogar die Kostenansätze um rund 160 000 Euro unterschritten werden. Dafür kommen die Erneuerungen bei Wasser und an den Kanälen um 90 000 Euro teurer. Nur aus haushaltsformalen Gründen musste der Gemeinderat diese Überschreitung als außerplanmäßige Ausgabe billigen.

Alles über die geplante Kita-Gebührenfreiheit lesen Sie hier.

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