Neunkirchen: Planschen in zwei neuen Badewannen

30.11.2015, 15:49 Uhr
Neunkirchen: Planschen in zwei neuen Badewannen

© Plafog Kulmbach/Repro: NN

Der Gemeinderat billigte einhellig den Zeitplan und das Konzept für den zweiten Bauabschnitt des Freibads. Er sieht den Einbau von zwei Bassins aus Edelstahl, Rutschen und Wasserspiele vor, und auch die Außenanlagen werden deutlich schöner.

Bereits 2012 war das Freibad in einem ersten Bauabschnitt mit einer Wasseraufbereitungsanlage und einem dazugehörigen Technikgebäude nachgerüstet worden (Kosten 640 000 Euro). Die Installation der Wasseraufbereitung zur zuverlässigen Beseitigung von Bakterien und Schmutzpartikeln war unumgänglich, um eine Freibadschließung zu vermeiden.

Zeichen von Altersschwäche zeigte aber auch das 1953 erbaute Becken, das einst nebenher noch als Löschteich gedient hatte. Daher entschied man sich 2011 zu einer Komplettsanierung.

Manfred Klaus, Geschäftsführer des Kulmbacher Planungsbüro „Plafog“, legte nun den aktualisierten Entwurf für den zweiten Bauabschnitt vor. Zusammengefasst: Das neue sporttaugliche Schwimmbecken am Standort des alten wird 25 Meter lang und 12,50 Meter breit, was für fünf Bahnen reicht.

Das neue Kinderplanschbecken wird, vom „Hirtengraben“ aus gesehen, linkerhand des großen Schwimmbassins platziert und erhält eine Regneranlage, Sprudelbucht und eine Rutsche. Schlitterpartien per Rutsche werden nun auch Erwachsenen durch eine Ausbuchtung an einem Eck des großen Beckens bewilligt. Die Kinder erhalten im Gegenzug noch ein Sonnensegel, das sich über die Hälfte des Planschbeckens spannt. Mit im Programm ist nun auch noch eine Solaranlage zur Beckenheizung. Alles in allem dürfte die geschilderte zweite Baumaßnahme gut eine Million Euro kosten. Darin enthalten sind auch zirka 50 000 Euro für den Abbruch der alten Becken. Die Demontage soll bald nach der Saison 2016 erfolgen.

Blick in die Röhre

Um das feuchte Element ging es auch in einem weiteren Tagesordnungspunkt. Dabei wurde ausführlich über die Trinkwasserversorgung und den Zustand des Förderbrunnens 1 am Kapellenweg gesprochen. Dieser Brunnen, der zirka ein Viertel des Neunkirchener Trinkwasserbedarfs von gut 400 000 Kubikmeter pro Jahr liefert, ist im unteren Teil verschüttet.

Einst 120 Meter tief, ist er nun geologisch nur noch bis 80 Meter intakt. Beschädigt ist zudem das hinabführende Stahlrohr. Die Förderpumpe hängt aber in 65 Meter Tiefe etwas darüber und funktioniert noch.

Das kann sich aber rasch ändern, wie der Neunkirchener Hydrogeologe Werner Reiländer mitteilte. Für diesen Notfall hatte der Gemeinderat stets die Erschließung eines weiteren „Brunnens 8“ bei Baad ins Auge gefasst und auch Finanzreserven (zirka eine Million) gebildet.

Allerdings würde der Brunnen nach gegenwärtiger Kalkulation fast 1,7 Millionen Euro kosten. Alternativ könnte man sowohl den schadhaften Brunnen 1 sanieren und mittel- bis langfristig den „Achter“ ausbauen (2,3 Millionen). Drittens bestünde noch die Möglichkeit, den lädierten Brunnen zu verschütten und in unmittelbarer Nachbarschaft zur selben Grundwasserschicht neu zu errichten (730 000 Euro).

Um Zeit zu gewinnen will der Gemeinderat übergangsweise eine noch billigere Variante wählen: Die alte Pumpe ausbauen und eine neue Steigleitung und Pumpe auf Leihbasis bis zur unverschütteten Schachttiefe hinablassen (jährliche Leihgebühr 25 000 Euro, Ein- und Ausbau 4000 Euro).

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