„Nicht abgezockt“

26.8.2011, 00:00 Uhr
„Nicht abgezockt“

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Nach einem Jahr zog das Gemeindeoberhaupt das Fazit, dass man mit der Verkehrsüberwachung aber einen wichtigen Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit geleistet habe. Gleichzeitig sei der Fehlbetrag von 3600 Euro nach Gegenüberstellung von Aufwand und Ertrag jedoch ein deutliches Zeichen dafür, dass die Bürger des Marktes dadurch „nicht abgezockt werden“, wie es anfänglich vielfach befürchtet worden war, so Rast.

Messungen in der Bayreuther Straße, der B2, in Igensdorf an vier unterschiedlichen Stellen, an unterschiedlichen Tagen und Zeiten, bei denen insgesamt 9221 Fahrzeuge gemessen wurden, hatten 429 Übertretungen aufgezeigt. Bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von Tempo 50 sind Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 86 Stundenkilometern gemessen worden. Auch in Dachstadt, wo in jüngster Zeit ein Todesopfer zu beklagen war, wird noch zu schnell gefahren. Dort wurden 689 Verkehrsteilnehmer gemessen, 89 von ihnen fuhren bis zu 30 Stundenkilometer über dem Limit.

Viel zu schnell unterwegs

Nicht besser schaut die Statistik in Igensdorf in der Forchheimer und Gräfenberger Straße, in Stöckach in der Egloffsteiner Straße und bei den Ortsdurchfahrten von Unterrüsselbach und Affalterbach aus. Auch vor den Schulen und den Kindergärten, so ergab die Auswertung, werde immer noch zu schnell gefahren. Bisher sei aus Sicherheitsgründen vor allem dort gemessen, wo Kinder auf ihrem Schulweg die Straße benutzen müssen, erläuterte Rast.

In der anschließenden Diskussion sprachen sich sämtliche Gemeinderäte für eine Fortführung der Verkehrsüberwachung aus. Für Gemeinderat Rudi Hackl (CSU), selbst Polizeibeamter, der in der Nähe eines stark frequentierten Kindergartens wohnt, stehen Sicherheitsaspekte im Vordergrund, während sich sein Kollege Robert Hempfling (CSU) dafür aussprach, besonders brisante Verkehrsknotenpunkte ebenfalls zu kontrollieren, um so auch die Einnahmesituation wenigstens etwas zu verbessern. Derzeit müssen monatlich etwa 2500 Euro für diese Verkehrsmaßnahme aufgewendet werden, informierte Bürgermeister Rast. Anschließend stimmte der Gemeinderat einhellig für die Fortführung der kommunalen Verkehrsüberwachung.

Weber verlässt Gemeinderat

Einstimmig fiel auch das Votum für den Antrag von Gemeinderat Markus Weber (Igensdorfer Umland) aus, ihn aus gesundheitlichen Gründen aus dem Amt des Marktgemeinderates zu entlassen. 2008 wurde der 34-jährige Kfz-Meister in den Gemeinderat gewählt. Im vergangenen Jahr erlitt er aber einen schweren Motorrad-Unfall, bei dem sein Leben an einem seidenen Faden hing. Er hatte sich zwei Halswirbel gebrochen und verdankt sein Überleben dem Geschick der Ärzte, die seinen Kopf ein Jahr lang in einem Traggestell befestigt hatten.

Obwohl er inzwischen die Stütze nicht mehr braucht, leidet er immer noch an den Spätfolgen dieses Unfalles. Seine Kolleginnen und Kollegen hatten allesamt Verständnis dafür, dass er sich nicht noch weiter mit diesem Amt belasten kann und stimmten seinem Antrag geschlossen zu. Seine Nachfolgerin wird Martina Eggers werden, Apothekenangestellte in Igensdorf und Vorsitzende des Feuerwehrvereins in Rüsselbach.

Bedenken gab es quer durch alle Gruppierungen beim Antrag der Firma Ikratos GmbH aus Weißenohe, die ein gemeindliches Grundstück an der B2 in Mitteldorf an der Einmündung zu einem Supermarkt pachten will. Durch das dreieckige, etwa 450 Quadratmeter große Grundstück führt ein Radweg. Der Solaranbieter wollte dort ein Musterhaus mit einem Solardach errichten, um so auf sein Unternehmen aufmerksam zu machen.

Die Marktgemeinderäte sahen aber übereinstimmend die Verkehrssicherheit beeinträchtigt, weil der Bau eines solchen Objektes, selbst bei Einhaltung der Sicherheitsabstände, die Sicht bei Ein- und Ausfahrt an der B2 erheblich behindern würde. Eine Entscheidung wurde daher vorerst zurückgestellt.

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