Niedermirsberg: Mehr Platz für Marmeladenhersteller

19.9.2018, 09:00 Uhr
Niedermirsberg: Mehr Platz für Marmeladenhersteller

© Foto: Marquard Och

"Wir haben in Niedermirsberg viele rührige junge Leute, es freut uns alle, wenn die Marmeladenhersteller ,Die Beerenbauern‘ um eine Gewerbehalle mit Sozialräumen und Lagerkeller erweitern und damit Standortsicherung signalisieren", begrüßte Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) den geplanten Anbau am Betriebsgebäude.

Städteplaner Alexander Ebert musste allerdings bremsen: Für den bestehenden Betrieb liege die landwirtschaftliche Privilegierung vor. Ob das auch für die Erweiterung zutreffe werde gegenwärtig zwischen Bauwerbern, Landratsamt und Landwirtschaftsamt abgestimmt. Eine Entscheidung liegt noch nicht vor. Sollte die Privilegierung ausgesprochen werden, so die Verwaltung in ihrem Beschlussvorschlag, stünden dem Vorhaben keine Bedenken entgegen.

Im gegenteiligen Fall solle ein Bauleitplanverfahren eingeleitet werden. Der Niedermirsberger WGM-Rat Franz Dorn erinnerte daran, dass auf dem Nachbargrundstück einer Haustechnikfirma der beantragte Hallenbau abgelehnt worden sei. Es wäre also wichtig, dass hier Baurechte geschaffen würden.

An die Ausweisung eines Gewerbegebiets dachte Ludwig Brütting (FW-BB). Doch Alexander Ebert sagte: "Damit müssen wir vorsichtig sein, bisher ist die umgebende Bebauung als Mischgebiet ausgewiesen." So stimmten die neun Stadträte dem Vorschlag mit "Warteschleife" zu.

Der Legehennenstall einer Eierfarm im Außenbereich am Ende der Niedermirsberger "Lettengasse" ist, gemessen am genehmigten Plan von 2016, eine Nummer zu groß ausgefallen, stellte die Baubehörde des Landratsamts fest. Besonders die vier Meter auskragende Überdachung war im Plan nicht dargestellt. Mit der Tekturplanung ist der Bauherr nun der Aufforderung der Baubehörde nachgekommen. 1000 Legehennen sollen in dem Stall unterkommen.

"Warum sollen wir noch abstimmen, wenn doch alles schon steht?", fragte Bernhard Hübschmann (NLE). Die Bürgermeisterin erklärte, das Landratsamt werde, falls der Ausschuss das gemeindliche Einvernehmen erteile, erneut die Auswirkungen der Lärm- und Geruchsemissionen auf das umgebende Wohngebiet "Lettenwiesen" prüfen.

Unter dem Vorbehalt, dass die Grenzwerte auch wirklich eingehalten werden, sprach das Gremium sein Einvernehmen aus; wegen persönlicher Beteiligung war WGM-Rat Franz Dorn von der Abstimmung ausgeschlossen. Im Bebauungsplan "Hasenberg" plant ein Kfz-Betrieb ein weiteres Gebäude, außerhalb der Baugrenzen. Klaus Neuner (CSU) sagte, an der Kreuzung B 470/Milchhof werde es durch die Gebäudestellung für die Betriebseinfahrt zu eng. Das, so Alexander Ebert, werde vom Straßenbauamt noch geprüft. Mit 8:1 stimmten die Bauräte dem Bau außerhalb der Baugrenzen zu.

Am ensemblegeschützten Marktplatz soll ein sanierungsbedürftiger Fachwerkgiebel eine Bretterverschalung erhalten; Denkmalschützern und Heimatpfleger Georg Brütting hatten keine Einwände. So auch die Stadträte keinen Grund, die Verschalung abzulehnen.

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