Oberleinleiter: Wasserversorgungs-Ausbau wird transparenter

31.8.2017, 08:00 Uhr
Oberleinleiter: Wasserversorgungs-Ausbau wird transparenter

© Stefan Braun

Am Montag rollen die ersten Bagger in den westlichen Ortsteilen um den Retschgraben an. Die notwendigen langwierigen und kostenintensiven Sanierungsarbeiten hatte der Marktgemeinderat in der Sitzung im Oktober beschlossen.

Bürgermeister Helmut Krämer hatte neben Geschäftsleiter Rüdiger Schmitt auch die kommunalen Angestellten Leander Sauer als stellvertretenden Wasserwart und stellvertretenden Klärwart Florian Männlein im Schlepptau.

Vom planenden Ingenieurbüro Wolff aus Bamberg war Peter Bittel erschienen, von der Baufirma Angermüller beteiligte sich Niederlassungsleiter Werner Schlützer mit dem zuständigen Polier Horst Michael und Bauleiter Harald Gambach. Bürgermeister Krämer umriss zunächst den Zeitrahmen der Baumaßnahmen.

Nach dem ersten Abschnitt mit dem Retschgraben folgt im kommenden Jahr das Mammutprojekt „Sanierung der Staatsstraße“ mit neuer Verrohrung, ehe im dritten Abschnitt die Seitenstraßen östlich der Staatsstraße neu verrohrt werden.

Die gesamten Arbeiten in allen drei Einzelabschnitten sollen bis Juni 2019 abgeschlossen sein. Speziell bei der Generalsanierung der Staatsstraße auf einer Länge von 600 Metern müsse mit Unannehmlichkeiten gerechnet werden, so der Bürgermeister.

Info-Termine für Einwohner

Die Bürger würden aber rechtzeitig über einzelne Teilabschnitte vor Ort informiert. Zum Jour-Fix jeweils montags um 14 Uhr sind die Bürger im Fall von Fragen und Problemen herzlich eingeladen. Werner Schlützer bot darüber hinaus an, die Bürger auch am Abend aufzusuchen. Außerdem stünden die Poliere der beiden am Bau beteiligten Kolonnen für Fragen jederzeit zur Verfügung.

Kontakt werden die beteiligten Firmen demnächst mit den Eigentümern aufnehmen, um die Positionierung der Hausanschlüsse zu klären. Wobei deren Herstellung sowie die Revisionsschächte ebenfalls in der Zuständigkeit der Eigentümer liegen.

Soll dies von Angemüller erledigt werden, so müssen sich die Betroffenen frühzeitig mit dieser Firma in Verbindung setzen, da die Arbeiten von einem separaten Bautrupp erledigt würden.

Auch für Fälle, in denen während der Baumaßnahmen Anlieger größere Lieferungen durch LKW erwarten, muss mit der Baufirma Kontakt aufgenommen werden: „Wir werden dann eine Lösung finden“, versprach Werner Schlützer.

Die Zufahrt zur Baustelle während des Ausbaues der Staatsstraße erfolgt über einen Flurbereinigungsweg. Noch zu klären ist nach den Worten Helmut Krämers die Zwischenlagerung des Aushubmaterials, denn dies ist nach Vorschrift zu untersuchen.

Die Fragen der Bürger drehten sich um zeitliche Belange und auch um Kosten. Die Sanierung der Straße mit der Kanalverrohrung wird zwischen Staat und Gemeinde aufgeteilt. Die Straße wird künftig fünfeinhalb Meter breit sein. Auf einer Breite von vier Metern werden Rohre neu verlegt. Hier muss die Gemeinde die Kosten tragen, die restlichen anderthalb Meter übernimmt die Staatskasse.

Zur Frage nach den Kosten für die Bürger erklärte Rüdiger Schmidt, dass derzeit nur eine vorläufige Beitragskalkulation vorliege. Wenn endgültige Zahlen, speziell nach Abschluss des Neubaus der Kläranlage vorliegen, erfolge eine neue Kalkulation, so Rüdiger Schmidt. Auf die Bürger, die an die neue Kläranlage angeschlossen seien, komme aber auf jeden Fall ein Herstellungsbeitrag und ein Verbesserungsbeitrag zu.

Brückenbuch zur Sicherheit

Auf die Frage eines Bürgers, ob dem „Familienzentrum Tabea“ vergünstigte Gebühren zugestanden werden, erklärte Bürgermeister Krämer, dass er dies nun schon zum dritten Mal höre, „da ist aber nichts dran“.

Von mehreren Bürgern wurde die Tragfähigkeit einer älteren Brücke in die Diskussion eingebracht. Früher war diese mit einer Traglast von 30 Tonnen versehen, heute sind es nur noch 15 Tonnen. Ein Geschäftsmann, dessen Anlieferungen über die Brücke erfolgen, regte sich sehr darüber auf, „dass meine Lieferanten ihre Anhänger vor der Brücke stehen lassen müssen“.

Rüdiger Schmidt erklärte hierzu, dass die Gemeinde alle Brücken untersuchen lassen müsse, um ein „Brückenbuch“ wegen der jeweiligen Traglast führen zu können. Man sei hier bereits mit einer Firma im Gespräch.

Weitere Fragen drehten sich um Rückstauklappen in den Kanälen und um die Beweissicherung wegen eventueller Bauschäden. Zu der Frage, was mit Anwohner sei, die nicht zahlen könnten, erklärte der Bürgermeister, dass sie zahlen müssten. Kritische Fälle würden im Ausschuss besprochen.

Abschließend ging Krämer auf die Verschandelung des Wahrzeichens von Oberleinleiter, dem Krenzstein, durch massiven Farbanstrich am vergangenen Wochenende ein: „Wir werden das zur Anzeige bringen“ erklärte der Bürgermeister und bat um Unterstützung, falls jemand etwas bemerkt haben sollte.

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