Obertrubach erstrahlt bei der Ewigen Anbetung in Lichterglanz

5.1.2019, 08:57 Uhr
Schnee und Lichter: In Obertrubach herrschte eine festliche Atmosphäre.

© Franz Galster Schnee und Lichter: In Obertrubach herrschte eine festliche Atmosphäre.

Der Glanz der vielen tausend Wachslichter, die das eigentliche religiöse Ereignis der Prozession am Abend auf den Hängen umrahmten, spiegelte sich in der Laune der Gäste und der vielen Gläubigen, die sich über die schlicht idealen Bedingungen freuten.

Wie mittlerweile üblich, zogen die Ehrengäste, begleitet von den Vereinsfahnen der Gemeinde, zur letzten Betstunde vom Rathaus in die Kirche St. Laurentius. Es war dabei wie eine Begegnung mit alten Freunden. So begrüßte Pfarrer Werner Wolf den Regionaldekan und Domkapitular Josef Zerndl und Monsignore Andreas Straub, die beide als alte Bekannte aus Bayreuth angereist waren.

Pfarrer Werner Wolf freute sich, unter den vielen Gästen im brechend vollen Gotteshaus die unvergessenen und beliebten Schwestern Alexia und Engelharda zu sehen, die viele Jahre im Ort gewirkt haben und zwischenzeitlich ins Mutterhaus nach Vierzehnheiligen zurückberufen wurden. Eine Besonderheit waren drei Alumnen, die im September 2019 im Dom zu Bamberg zu Diakonen gewählt werden, unter ihnen Christian Wohlfahrt aus Obertrubach.

Neben örtlichen Ehrengästen wie Altbürgermeister und Ehrenbürger Willi Müller sowie Ehrenbürger Gregor Schmitt freuten sich Pfarrer Werner Wolf und Bürgermeister Markus Grüner über die Anwesenheit von Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, über Landrat Hermann Ulm und Bezirksrat Ulrich Schür.

Ohne Ansehen der Konfession

Pfarrer Wolf sagte eingangs zur letzten Betstunde, dass die gesamte Christenheit ihre Gemeinsamkeit zum Anliegen machen müsse. Er bat im Gebet um die Kraft zur Einheit. Alle Bürgermeister der Umgebung waren gekommen, ob katholisch oder evangelisch, ein Sinnbild des priesterlichen Strebens. Draußen auf den umliegenden Hängen hatten die freiwilligen Helfer tausende von Wachslichtern auf dem Schnee verteilt.

Während des Jahres waren fleißig Kerzenreste gesammelt und zwischen den Feiertagen zu Lichtern eingeschmolzen worden. Während der letzten Betstunde wurden auch die letzten Lichter noch entzündet, und die Dunkelheit senkte sich leise über das Tal. Es war dies der Augenblick, in dem viele an der Auffahrt zur B 2 standen und den herrlichen Blick über den Ort und seine Umgebung genossen. In Obertrubach war der Straßenverkehr für eine Weile aus dem Ort verbannt. Bei friedlicher Ruhe waren Häuser im Kerzenschein, der eine besondere Stimmung in den Ort brachte, der beleuchtete Kirchturm und geschmückte christliche Symbole malerisch anzuschauen.

Als sich im Dorfzentrum die Menschen langsam zur Lichterprozession formierten und Pfarrer Werner Wolf, begleitet von Gläubigen mit Lichtern in Händen, das Allerheiligste durch den Ort trug, waren die meisten sehr gerührt. Gäste, viele aus den Regionen um Bayreuth und Nürnberg/Fürth, blickten gebannt auf das Schauspiel.

Obertrubach erstrahlt bei der Ewigen Anbetung in Lichterglanz

© Franz Galster

Richard aus Nürnberg: "Ich war das letzte Jahr schon hier und habe jetzt noch Freunde mitgebracht. Für mich ist es einfach wichtig, Tradition zu leben und zu erleben", sagte er.

Mit fernen Freunden gekommen

"Wir sind beeindruckt von der Liebe zum Detail und von der gesamten Atmosphäre", meinten vier Besucherinnen aus Schnabelwaid auf dem Weg hinab ins Dorf. Leute aus Hummelthal im Kreis Bayreuth zeigten ihren Freunden aus Koblenz, was die Ewige Anbetung bedeutet. "Solche vollen Kirchen und eine so große Beteiligung, das finden wir bei uns nicht mehr", waren die Gäste beeindruckt.

Zustimmung war immer wieder zum Ablauf der Lichterprozession zu hören, wie sie Pfarrer Werner Wolf anstrebt. Der religiöse Schwerpunkt des Tages wird bewahrt, die Tradition gepflegt und Kommerz soll vermieden werden. Nach Abschluss der Prozession und Fahnenparade der Vereine lud die Gemeinde Obertrubach die Helfer und Ehrengäste zum Zusammensein.

Bürgermeister Markus Grüner dankte den Ehrengästen für ihr Kommen und an Pfarrer Werner Wolf sagte er Dank für den würdigen Rahmen. Er vergaß auch die vielen fleißigen Helfer nicht, ohne die das Fest nicht möglich wäre. Die Feuerwehren haben in bemerkenswerter Professionalität und Umsicht die Auto- und Publikumsströme gelenkt. Nach ihrer Schätzung hat sich die Zahl der Besucher nochmals erhöht. Funk und Fernsehen haben in stimmungsvollen Beiträgen den Namen Obertrubach in die Welt gesendet.

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