Perfekte Renntaktik garantiert noch nichts

5.10.2015, 16:57 Uhr
Perfekte Renntaktik garantiert noch nichts

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„Wie Lisa Brennauer hinterher selbst festgestellt hat, haben die Mädels keine großen Fehler gemacht. Unsere Ausgangsposition mit einer siebenköpfigen Mannschaft war komfortabel. Wir wollten daher das Geschehen von Beginn an kontrollieren und Präsenz zeigen. Die Vorgaben haben Trainer und Sportler vorher gemeinsam festgelegt. Vier Damen bekamen die Ansage, sich an der Spitze des Feldes aufzuhalten und in den ersten fünf von acht Runden bei jedem Angriff mitzumachen.

Eine feste Einteilung, wer wann und wie oft an der Reihe ist, gibt es nicht. Das wird situationsbedingt kommuniziert. In den ersten zwei Stunden lief alles nach Plan und wir kamen nie in Bedrängnis, reagieren zu müssen. Als in der vorletzten Runde eine Ausreißergruppe mit guten Chancen durchzukommen davonfuhr, waren wir ebenfalls vertreten. Die Holländerinnen haben die Lücke dann aber wieder geschlossen. Für das finale Szenario hatten wir nun drei Eisen im Feuer, die sich bis dato schonen konnten und gute Sprinterqualitäten besitzen. Bei der Massenankunft zeigte sich, dass die perfekte Taktik im Rennradsport eben keinen Sieg garantiert. Es hat die individuelle Klasse entschieden und sich gezeigt, dass die Besten in einer starken Konkurrenz nicht auf eine große Mannschaft angewiesen sind.

Obwohl eine Platzierung unter den besten fünf wünschenswert gewesen wäre, haben sich unsere Frauen sehr gut verkauft. Nach der Traum-WM 2014 mit Gold und Silber für Brennauer sind wir mit dem dritten Platz in einem engen Zeitfahren zufrieden. Bei den Juniorinnen war die Ausbeute mit Platz 11 im Zeitfahren wie befürchtet mager. Im Straßenrennen haben wir gesehen, dass uns der Nachwuchs aus anderen Ländern überlegen ist. Eine Mannschaftstaktik bringt einen auch nicht weiter, weil die Wettkämpfe viel unsteter verlaufen.“

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