Pläne für das Annafest 2015: Jeder Wirt soll für Musik zahlen

6.12.2014, 11:00 Uhr
Pläne für das Annafest 2015: Jeder Wirt soll für Musik zahlen

© Michael Müller

Ein paar Daten für den Kalender: Vom 24. Juli bis 3. August findet im nächsten Jahr das Annafest statt. Der Annafest-Umzug wird dann in seiner großen Form abgehalten. Am Sonntag, 26. Juli. Dafür fällt der kleine Umzug am Samstag aus. Los geht es aber, wie in diesem Jahr, bereits am Freitag. Der zusätzliche Tag sei gut angekommen, erklärte Ordnungsamtschef Klaus Backer im Hauptausschuss den Stadträten. Die Wirte seien zufrieden gewesen, der Umsatz stimmte.

Banner zur Begrüßung

Zum Jubiläumsjahr wird die Stadt ein Annafest-Buch herausgeben. Das ist noch nicht alles. Bislang fehlt dem Fest ein ansprechender Eingang, findet Backer. Deshalb soll in der unteren Kellerstraße gegenüber des unteren Festplatzes auch die rechte Fahrbahnseite mit Buden bestückt werden. Vier bis fünf passen auf die 40 Meter. Ganz vorn könnte dann ein Banner über der Straße die Gäste willkommen heißen. Bewerbungen der Fieranten gibt es insgesamt genug. Dieses Jahr waren es 250 auf 80 Plätze. Da macht sich Klaus Backer keine Sorgen. Allerdings müssen noch Strom und Wasser verlegt werden. Das kostet die Stadt 26.000 Euro. Die Musik liegt Backer, der selbst in einer Band spielt, natürlich am Herzen und ist beim Annafest immer ein Thema über das sich trefflich streiten lässt — auch im Hauptausschuss und innerhalb der Partei.

Die einen hätten es gerne sehr viel leiser (etwa Albert Dorn, SPD), die anderen finden, ohne Musik kann man das ganze übrige Jahr auf den Kellern sitzen (zum Beispiel Anita Kern, SPD). Ordnungsamtsleiter Backer hat sich eine Formel zurecht gestrickt, die folgendermaßen lautet: Ohne Musik gibt es kein Fest. Ohne Fest gibt es keine Besucher. Kürzt man das Fest weg, kommt Backer zu dem Schluss: „Ohne Musik gibt es keine Besucher“.

Zuschuss für Podien

Was soll die Formel sagen? Die Verwaltung findet es unfair, dass sich nur einige Kellerwirte um Musik bemühen und dafür auch kräftig in den Geldbeutel langen müssen. Andere partizipieren und zahlen nichts. Deswegen soll es einen allgemeinen Musik-Festaufschlag geben. Die Idee sei noch nicht zu Ende gedacht, betont Backer, könnte aber so aussehen: Jeder zahlt einen gewissen Betrag. Mit den Einnahmen werden dann die Wirte, die ein Musikpodium organisieren bezuschusst. Beispiel: Ein großes Podium kostet pro Fest zirka 24.000 Euro, der oder die Betreiber könnten dann von der Stadt zirka 10.000 Euro Zuschuss erhalten.

Dem Oberbürgermeister ist die Idee zwar grundsätzlich sympathisch, er hat aber seine Zweifel, ob sich das rechtlich durchsetzen lässt. Es scheint also alles noch in der Schwebe.

Damit noch mehr Leute vom Annafest erfahren und dann vielleicht nicht nur die Keller, sondern auch die Stadt kennen und lieben lernen, soll Wirtschaftsförderer Viktor Naumann sein Marketingkonzept erweitern. „Das Annafest muss einen Mehrwert generieren“, findet Ulrich Schürr (JB). Vielleicht könne man Themen-Pakete schnüren.

Nach dem Ausblick folgt der Blick zurück. Ein gutes Annafest, sogar das beste seit Euro-Zeiten sei es gewesen, hätten ihm Kellerwirte und Schausteller gesagt, erzählt Backer.

Krugpfand ist gut

Auch Polizei und Rettungsdienste waren im Großen und Ganzen zufrieden. Das erstmals einheitlich eingeführte Krugpfand habe sich bewährt, genauso wie der neue Sicherheitsdienst. Nicht genutzt wird wie eh und je das Jugendtaxi. Die Lautsprecherdurchsagen sind nun verständlicher, nachdem die Leistung heruntergedreht worden ist.

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