Politiker zu Gast bei Hühnern

5.10.2015, 17:19 Uhr
Politiker zu Gast bei Hühnern

© Fotos: Roland Huber

Hühnerzucht hat keinen guten Ruf. Zu sehr prägen Berichte über zerrupfte Federkleider, geschredderte Küken oder Legebatterien das Bild in der Öffentlichkeit. Demgegenüber ist der Geflügelhof Schubert ein Musterbetrieb – von dem selbst Eigentümer Peter Schubert sagt: „So wie es bei uns ist, kann es nicht überall sein.“

Schubert hat die Hühnerzucht, die einst sein Großvater am Ortsausgang von Unterrüsselbach aufgebaut hat, vor 13 Jahren übernommen. Vor sieben Jahren hat er die Produktion auf den landwirtschaftlichen Flächen und die Junghennenzucht auf bio umgestellt. Seit fünf Jahren arbeitet er nach Demeter-Richtlinien — und bietet seinen 38 000 Junghennen und 2000 Legehennen damit ein artgerechtes Leben.

„Die Geflügelzucht ist arbeitsteilig“, erklärte Schubert den Bundestagsabgeordneten beim Rundgang über seinen Hof. Während andere Betriebe auf die reine Zucht und wieder andere auf Mast oder Eierproduktion spezialisieren, kümmert er sich um die Aufzucht der Küken — vom Ei bis zur 19 bis 20 Wochen alten Henne, die dann weiterverkauft wird.

Projekt Brudertier

Wesentlich ist dabei die artgerechte Haltung nach Demeter-Standards. Das beginnt beim Platz, der jedem Hühnchen zur Verfügung steht, geht über die Gestaltung der elf Ställe und den Auslauf und bis hin zum Futter.

 Seit einigen Jahren nimmt Schubert an dem Projekt „Brudertier“ teil, das die Bioverbände in Deutschland ins Leben gerufen haben. Ziel ist es, die männlichen Küken als Masthähnchen mit aufzuziehen. „Problem ist, dass es andere Rassen sind und das Fleisch vom Verbraucher nicht so gut angenommen wird“, erklärte Peter Schubert.

Schubert setzt auf das Projekt „Bruderküken“, weil es sich mit seinem ökologischen Gewissen besser vereinen lasse. Und weil es ein Weg ist, um die Züchtung von den Großkonzernen wieder zu den Bauern zurückzuholen. „Züchtung ist Allgemeingut, es kann nicht sein, dass wenige Großkonzerne den Markt beherrschen und den Geschmack der Allgemeinheit bestimmen“, erklärte der 49-Jährige.

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