Pretzfeld: Kosten für Friedhofsanierung umstritten

4.10.2018, 14:59 Uhr
Pretzfeld: Kosten für Friedhofsanierung umstritten

© Stefan Braun

Gerhard Mühlhäußer (CSU/BB) äußerte seine Bedenken: "Ich möchte wissen, wie wir das bewerkstelligen. Mir ist klar, dass die Mittel dafür im Haushalt eingestellt sind. Aber sie müssen irgendwo herkommen."

Geschäftsleiter Andreas Pfister entgegnete, dass zuerst bekannt sein müsse, was das Ganze kostet: "Die genauen Zahlen gehen danach an ein Ingenieurbüro, das die Gebühren für die Friedhofsnutzung ermittelt." Zweiter Bürgermeister Walther Metzner (WPA) sagte, dass der Friedhof auch ein Aushängeschild der Gemeinde sei und dies bei den Kosten berücksichtigt werden müsse: "Wir können nicht alles auf die Betroffenen umlegen, das wird sonst zu teuer."

Dieser Satz wurde aus der Mitte des Gremiums mit den Worten kommentiert: "Stimmt, dann stirbt uns keiner mehr." Auch Bürgermeisterin Rose Stark (SPD/Ökologen) bekräftigte in Richtung Mühlhäußer, dass man erst die Kosten benötige und danach die Gebührenkalkulation vergeben könne: "Wir haben im Juli 2016 eine Entscheidung für eine Generationenmaßnahme getroffen, die sollten wir nicht mehr rückgängig machen."

Mühlhäußer beteuerte, dass "dies niemand beabsichtige. Aber ich stimme nur zu, wenn ein Ansatz vorliegt, wie die Kosten, die auf uns zukommen, ermittelt werden". Trotz des Hinweises von Andreas Pfister, dass ein Friedhof nicht kostendeckend betrieben werden müsse und Metzner ergänzte, dass "sich die Leute nicht bei uns beisetzen lassen müssen, sie können dies auch in Nachbargemeinden tun", zog sich die Diskussion ohne die geringste Annäherung noch fast eine halbe Stunde hin.

Einig war man sich nur beim Sachverhalt, dass eine gesetzlich vorgesehene Gebührenfinanzierung unabdingbar ist, wenn dies nicht ausreiche, müsse die Gemeinde für den Rest gerade stehen. Da der von der Kirche erworbene Friedhof über keinerlei frei verfügbaren Urnengräber mehr verfügt ist auch eine gewisse Eile geboten.

Pretzfeld: Kosten für Friedhofsanierung umstritten

© NN

Eine untergeordnete Rolle bei der Kostenermittlung spielen die Baumbestattungen, die unter Umständen im zweiten Bauabschnitt berücksichtigt werden sollen. Letztendlich stimmten neben Mühlhäußer auch Renate Hofmann (WIR) und Steffen Lipfert (FW) gegen den Beschlussvorschlag. Mit ihm wird die Verwaltung beauftragt, mit dem Planer ein Realisierungskonzept auszuarbeiten und dem Gemeinderat zum Beschluss vorzulegen.

Einstimmig hingegen hat sich der Gemeinderat dafür ausgesprochen, dass Pretzfeld am Projekt "Marktplatz der biologischen Vielfalt – Bayerische Kommunen setzen auf Biodiversität" teilnimmt. "Hier geht es um Landschaftspflegeprojekte, das ist auch ein Thema bei der nächsten Bürgermeisterklausur im Landkreis Forchheim", erklärte hierzu Rose Stark.

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