QuattFo-Familie bevölkert wieder Sportinsel

18.7.2014, 09:00 Uhr
QuattFo-Familie bevölkert wieder Sportinsel

© Hubert Bösl

Seit gestern Vormittag haben die Quattroballer die Sportinsel in Beschlag genommen. Lkw-Ladungen von Material werden angekarrt, am Nachmittag dann Pavillons und Zelte aufgestellt. Rechtzeitig ist auch das Sommerwetter zurückgekehrt. „Bei der Witterung sind wir leidgeprüft. Vor ein paar Jahren hatten wir so starken Regen, dass wir abbrechen wollten, aber die Mannschaften haben einfach weiter gemacht und an anderer Stelle einen Rutsch-Contest hingelegt“, sagt Felix Gröger aus der jungen Garde des Organisationsteams, das mit 15 leitenden Personen, 15 festen Helfern und noch einmal fast einem Dutzend wechselnden Freiwilligen breit aufgestellt ist.

Am Montag wird bis zum Abend abgebaut, wer arbeitet, hat sich wie Gröger Urlaub genommen. Vor zehn Jahren stand die Veranstaltung vor dem Aus, weil engagierte Köpfe fehlten (wir berichteten). Mittlerweile ist die Truppe gut eingespielt: „Wir treffen uns im großen Kreis einmal im Herbst zur Nachbesprechung und dann vielleicht zwei oder drei Mal. Den Rest wird in kleineren Arbeitsgruppen selbstständig erledigt.“

Aufkleber am Himalaya

Sollte es die ganz große Hitze geben, so Gröger, würden die stets findigen Gäste schon Wege finden, sich zwischen den Spielen abzukühlen. Überhaupt, der Quattroball hat längst Kultstatus erreicht. Nicht nur die Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniert, die Beteiligten vermarkten ihr schönstes Sommerwochenende, für einige sogar wichtiger als das nur Tage später beginnende Annafest, selbst auf verschiedensten Kanälen. Eine Aktion ist Stefan Kindler, der seit 1997 zum Organisationsteam gehört, besonders im Gedächtnis geblieben: „Wir haben Quattroball-Aufkleber verteilt und darum gebeten, sie an verschiedensten Orten zu befestigen und das zu dokumentieren. Herausgekommen sind Fotos von einem Aufkleber mit der Freiheitsstatue im Hintergrund oder einem Teilnehmer, der sich das Logo im Himalaya auf die Stirn gepappt hat.“ „Für mich steht der sportliche Wettkampf schon im Vordergrund, aber das Drumherum ist genauso wichtig. Du kannst in entspannter Atmosphäre neue Leute kennenlernen, triffst trotzdem ganz viele alte Bekannte“, findet Gröger.

Knapp 900 Sportler, die in 63 oder 64 Mannschaften gegeneinander antreten, und 500 Besucher bevölkern an diesem Wochenende wieder die Sportinsel. Viele übernachten in Zelten auf dem Gelände und richten sich gemütlich ein. „Drei Viertel der Teilnehmer sind Stammgäste, die immer wieder Neulinge mitbringen“, weiß Gröger. Dabei habe sich der Quattroball auch zu einem richtigen Familientreffen entwickelt, weil die Sprösslinge der einstigen Turnier-Pioniere nun auch mit von der Partie sind. Ambitionierte Teams reißen sich um das bewegliche Frischfleisch. „Das beste daran, wenn Vater und Sohn oder Töchter in der gleichen Mannschaft spielen oder in einer gegnerischen, der Rest der Familie kommt natürlich zum Zuschauen“, freut sich Felix Gröger, der als Bildungsreferent auf Burg Feuerstein arbeitet. Seit mehreren Jahren bietet der einzige Sponsor, die Sparkasse Forchheim bezuschusst auch die abendlichen Konzerte, ein Kinderprogramm an.

Die musikalische Unterhaltung zum Umtrunk am Abend ist es auch, die dem QuattFo eine Festival-Note gibt. Mit dem Risiko, dass der eigentliche Zweck der Veranstaltung beim weiterhin überwiegend jungen Publikum unter 30 Jahren in den Hintergrund gerät. „Bei der Anfangsbesprechung gibt es von uns immer die klare Ansage, dass wir bei nächtlicher Ruhestörung von unserem Hausrecht Gebrauch machen. Bisher haben wir erfolgreich auf die Selbstkontrolle der Teilnehmer untereinander setzen können“, erklärt Stefan Kindler.

Hilfe für Indien

Für die Zukunft und das 20-jährige Jubiläum 2015 hat der 49-jährige städtische Mitarbeiter schon jetzt ein paar neue Ideen in der Schublade: „Mit dem selbstgebauten Pokal, den immer der Vorjahressieger stiften muss, sind wir wieder näher an unsere Wurzeln zurückgekehrt. Ich hoffe, unsere kreativen Sportler beleben auch das früher übliche Motto wieder, sich zu verkleiden. Schwieriger umzusetzen ist mein Wunsch nach einem Jugend-Turnier unter 14 Jahren. Da fehlen vor allem Spielfeldkapazitäten.“

Kurz vor der Umsetzung hingegen steht das Streben der Organisatoren, einen gemeinnützigen Verein zu gründen. „Damit ginge bei der Abrechnung vieles einfacher“, so Kindler. Hintergrund: Seit mehreren Jahren kam ein Teil der Einnahmen einem sozialen Zweck im Landkreis zu Gute. Nun will die Quattroball-Gemeinschaft ein längerfristig angelegtes Hilfsprojekt in einer Tsunami-Region Südindiens unterstützen, zu dem ein Teammitglied einen persönlichen Bezug hat.

Infos unter http://www.quattfo.de/mannschaftsspende.htm

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