Quattroball: Ein sportliches Generationenprojekt

16.7.2014, 15:21 Uhr
Quattroball: Ein sportliches Generationenprojekt

© Horst Linke

Der Gründungsmythos rankt sich um den damals angehenden Gymnasiallehrer Matthias Engel, der sich in der Handballabteilung des VfB (heute Nachwuchstrainer beim HC) engagierte und eine Idee aus dem Urlaub in Großbritannien mit nach Forchheim brachte. Bei einem Freizeitwettbewerb maßen sich Teilnehmer in mehreren Sportarten wie Boxen und Rudern miteinander. Ein Vorbild gab es auch vor der eigenen Haustüre im benachbarten Memmelsdorf. Nach einer Entscheidung aus der Bierlaune heraus trauten sich 1995 erstmals auch einige Forchheimer Organisatoren um Engel an den Start und übernahmen die Memmelsdorfer Variante. 32 Mannschaften traten im Fußball, Handball, Basketball und Volleyball gegeneinander an. Der Spaßcharakter des Turniers hob es vom Vereinssport ab.

Sanitäter vergessen

Quattroball: Ein sportliches Generationenprojekt

© Edgar Pfrogner

„Anfangs war der Ablauf noch recht improvisiert. Die federführenden Planer teilten die Leitung in mehr oder weniger unabhängige Bereiche auf“, erinnert sich der Forchheimer Stefan Kindler, der sich den Organisatoren aus den Reihen des VfB 1997 anschloss. Auflagen wie das Einhalten der abendlichen Sperrzeit oder die Anmeldung der Veranstaltung bei der Stadt habe es damals zwar schon gegeben, so der 49-jährige ehemalige Amateurfußballer, aber der bürokratische Aufwand sei weitaus geringer gewesen als heute: „Der Gedanke an eine durchgehende Präsenz von Sanitätern, weil es Verletzungen geben kann, war nicht von Anfang an da. Mittlerweile haben wir Spezialisten einer Sportorthopädiepraxis vor Ort.“

Die Ausgaben wurden durch die Startgebühren vorfinanziert. „Am Ende blieb immer Geld für ein kleines Helferfest übrig“, erklärt Kindler. Das Konzept kam an, von Jahr zu Jahr wollten mehr Mannschaften, die sich Namen wie „Gwinna will i“, „Barfuß Galiläa“ oder „Ernst Mosch und Die Hebendänzer“ gaben, mitmachen. Beim geselligen Zusammensein am Abend wurden nicht nur die sportlichen Ergebnisse heiß diskutiert, es entstanden viele Freundschaften.

Doch mit dem größeren Ansturm und bald über 1000 Aktive sowie Besucher auf dem Gelände wurde die bestehende Helfer-Crew nicht mehr fertig. „Die Veranstaltung hatte sich selbst überholt und stand in ihrem zehnten Jahr ernsthaft auf der Kippe. Uns fehlte der Nachwuchs in der Organisation“, berichtet Kindler. Der VfB zog sich zurück, immer weniger der Gründungsmitglieder wollten sich engagieren, die Verantwortung blieb an wenigen Hauptpersonen kleben, die auch persönlich haftbar waren.

Die Rettung nahte aber rechtzeitig. Die Verjüngungskur im Organisationsteam begann mit Neulingen wie Felix Gröger, denen der Quattroball als Aktive schon in der Jugend ans Herz gewachsen war. Der 31-Jährige, der die Junioren-Handballteams des VfB durchlief, sagt: „Das Wochenende ist für mich auch eine Art Familientreffen.“

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