Raiffeisenbank vergibt Oscar für innovative Ausbildungsbetriebe

27.9.2018, 08:00 Uhr
Raiffeisenbank vergibt Oscar für innovative Ausbildungsbetriebe

© Foto: Jürgen Petzoldt

"Es ist wie ein Oscar für innovative Ausbildungsbetriebe, die sich besonders verdient gemacht haben", meint Jury-Vorsitzender Andreas Rösch, Wirtschaftsförderer des Landkreises. Die weitere Jury setzte sich zusammen aus Vertretern des Beruflichen Schulzentrums, der IHK Oberfranken, der Kreishandwerkerschaft und der Vereinigten Raiffeisenbanken.

Elf Unternehmen aus dem Verbreitungsgebiet der Bank nahmen teil beim Ausschreiben für den Ausbildungsförderpreis, von denen drei Firmen Preisschecks und Urkunden mit nach Hause nehmen konnten. Der erste Preis ging dabei an das Seniorenzentrum Jörg Creutzer in Forchheim (2000 Euro Preisgeld).

"Wichtig ist uns eine intensive Begleitung während der Ausbildung und die individuelle Förderung jedes Einzelnen", erklärt Jochen Misof, Mitarbeiter des Gewinnerunternehmens. Zu dieser Förderung zählen Angebote wie Deutsch-Nachhilfeunterricht, die Kostenübernahme für Prüfungen, eine Teilzeitausbildung für Mütter und praktische Einsätze im gesamten Arbeitsbereich Pflege. Positiv fiel außerdem die Übernahmegarantie für die Azubis auf. Oliver Funk, einer der momentan elf Auszubildenden, bezeichnet seine Ausbildung als "sehr gut und das Betriebsklima ist super. Der lockere Umgang miteinander gefällt mir". 

Die Neunkirchener Achsenfabrik AG (NAF) (1500 Euro Preisgeld) punktet mit einem Angebot von betreuten Praktika für lernbehinderte Jugendliche und freien Projektarbeiten. Dazu zählt der Bau einer Dampfmaschine, die die Azubis in ihrer eigenen Auszubildendenwerkstatt gebaut haben. Bei der Preisverleihung dabei waren auch die beiden Auszubildenden Michael Schlund und André Schmitt. Auf den Fachkräftemangel reagiert das Unternehmen im nächsten Jahr mit einer Aufstockung der Ausbildungsplätze von aktuell 25 auf 35.

"Betrieben im Allgemeinen würde es helfen", erklärt Helmut Wagner, Managementbeauftragter von NAF, "wenn qualifizierte Flüchtlinge schneller, besser und bürokratischer übernommen würden."

Den Azubis der Weber & Ott Group (1500 Euro Preisgeld), Daniel Bäuerlein und Theresa Hofmann, gefällt ihr Sommerfest besonders gut. Ein paar Rahmenbedingungen für das Fest gibt es zwar, aber der Schwerpunkt der Organisation liegt bei den insgesamt 22 Auszubildenden. Das sind zwölf Azubis mehr als im letzten Jahr.

Diese Öffentlichkeitsarbeit der Auszubildenden, auch bei Messen und Berufsinformationsständen, ist der Jury besonders aufgefallen. Darüber hinaus schätzt sie sehr die vielen verschiedenen Ausbildungsberufe, die es sowohl im kaufmännischen als auch gewerblichen Bereich gibt.

"Unter den Flüchtlingen gibt es viele sehr motivierte Bewerber, aber sie sind leider schwer zu verstehen. Prinzipiell würde ich mir für sie eine bessere sprachliche Ausbildung wünschen", sagt Irina Oltsch, Personalleitung der Weber & Ott Group. Fachkräfte seien zwar schwerer zu finden, meint sie, aber bisher können alle Stellen besetzt werden.

Mit Urkunden ausgezeichnet wurden vier weitere Unternehmen: Die Achhammer Gärten GmbH (Eckental), das Diakonische Werk Bamberg-Forchheim (Wiesenttal), die Haustechnik Hass GmbH (Pommer) und das Fitness + Gesundheitsstudio Friends (Eckental).

Der Wettbewerb um Auszubildende ist in vollem Gange. Jury-Mitglied Rainer Lang, Vorstand der Vereinigten Raiffeisenbanken, erklärt in seiner Eröffnungsrede: "Für Betriebe heute geht es mehr denn je darum, sich als attraktiver Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb zu positionieren." Nur so werden qualifizierte Bewerber angesprochen und gut ausgebildete Fachkräfte langfristig an das Unternehmen gebunden.

Landrat Hermann Ulm (CSU) wünscht sich für den Bereich Ausbildung "eine gute persönliche und wirtschaftliche Entwicklung in der Zukunft". "Ziel des Förderpreises bleibt es", meint Rainer Lang, "alle Betriebe zu ermutigen, großes Engagement und gegebenenfalls eine neue Ausrichtung in ihre Ausbildung zu investieren".

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