Regionalkantor Georg Schäffner feiert "50-Jähriges"

7.8.2017, 08:00 Uhr
Ein Leben für die (Kirchen-)Musik: Georg Schäffner an der Orgel – einem Instrument, das wie kein anderes sein Leben prägte. Zum Jubiläum gab er Werke von Bach, Liszt und Vivaldi zum Besten.

© Thomas Weichert Ein Leben für die (Kirchen-)Musik: Georg Schäffner an der Orgel – einem Instrument, das wie kein anderes sein Leben prägte. Zum Jubiläum gab er Werke von Bach, Liszt und Vivaldi zum Besten.

Auf den Tag genau vor 50 Jahren hatte Schäffner als 14-jähriger Schüler in der Basilika seine Laufbahn als Organist und Kirchenmusiker begonnen. Sechs Jahre war er alt als die damals bekannte Musiklehrerin Helene Schuster vom Nürnberger Konservatorium ins Hause Schäffner kam, um ihn am Klavier zu unterrichten. Sie erkannte schnell, dass sie es mit einem äußerst musikbegabten Jungen zu tun hatte – war doch schon Schäffners Vater Fritz, der in Gößweinstein ein Schuhgeschäft betrieb, auch Organist. Als er mit 14 Jahren dann selbst erstmals an der Kirchenorgel in der Basilika spielte, saß sein Vater neben ihm, um zu helfen. Denn seine Beine reichten noch nicht bis zu den Pedalen.

„Am aufgeregtesten war meine Mutter“, sagt Georg Schäffner nun 50 Jahre später. Nach einem Jahr Orgelunterricht bei Roland Weiß in Pegnitz ging er auf die Fachakademie für Orgelmusik in Regensburg, wo er von seinem Onkel, dem bereits verstorbenen Franziskanerpater Luchesius Spätling gefördert wurde.

1974 wurde ihm von der Päpstlichen Musikhochschule in Rom das „Baccalaureat“ verliehen. Es folgten Privatstudien bei Domorganist Wolfgang Wünsch (Bamberg), Franz Lehrndorfer (München) und Norbert Düchtel (Regensburg). Von 1981 bis 1983 studierte Schäffner an der Musikhochschule in München und schloss mit dem künstlerischen Staatsdiplom ab. Bereits seit 1973 ist Schäffner Regionalkantor in der Erzdiözese Bamberg mit Sitz in Gößweinstein, wo er auch neue Organisten ausbildet. Von 1980 bis 2013 organisierte er die von ihm begründeten „Basilikakonzerte“. 1988 wurde ihm der Kulturpreis des Landkreises Forchheim und 2011 der Kulturpreis der „Oberfrankenstiftung“ verliehen.

„Leidenschaft ist etwas, was Georg Schäffner ins Blut gelegt wurde“, sagt Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) über Schäffner. So leitet er seit 47 Jahren auch den Basilika-Chor, führt jeden Freitag in der Urlaubssaison die Gäste durch die Basilika und beglückt diese mit einem kleinen Orgelkonzert. „Etwas über seine Qualität als Musiker zu sagen, wäre wie Eulen nach Athen zu tragen“, so Zimmermann, der betonte, dass man in Gößweinstein stolz darauf sei, einen solch ausgezeichneten Organisten zu haben und andere daran teilhaben lasse. Beim Jubiläumskonzert waren Werke von sieben bekannten Komponisten, darunter Johann Sebastian Bach, Franz Liszt oder Antonio Vivaldi zu hören.

 

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