Schaulaufen in Taft bei der Abifeier in Ebermannstadt

26.6.2016, 14:59 Uhr
Die neun Jahrgangsbesten.

© Marquard Och Die neun Jahrgangsbesten.

Das „Schaulaufen“ in Taft, Tüll und feinem Zwirn – moderiert vom „Vize der Anstalt“, Peter Drescher, war nach zwölf Jahren der Moment, in dem Schülern, Lehrpersonal, stolzen Eltern, Angehörigen und Elternbeiräten Lasten von der Brust fielen. Die Politiker, MdL Michael Hofmann, Landrat Hermann Ulm und Bürgermeisterin Christiane Meyer sahen den künftigen „Hoffnungsträgern“ mit Wohlgefallen zu, nicht ohne den einen oder anderen Ratschlag mit auf den Weg zu geben.

„Vielleicht kehren Sie dem Landkreis für neue Herausforderungen zunächst den Rücken“, so Ulm und verglich das Gymnasium symbolisch mit den „Auf- und Abstiegen“ in den schroffen Felsformationen der Fränkischen Schweiz. Nach dem „Rackern und Ackern“ sei jetzt mit Recht die Zeit zum Feiern.

Der Bürgermeisterin Christiane Meyer kam bei der Vorbereitung ihrer Rede zum Thema „Bildung“ die eigene Tochter in die Quere, die im Vorjahr am GFS abgeschlossen hatte: „Mama, da hört Dir doch nach zwölf Jahren Paukerei keiner zu“, fürchtete die Tochter. Und so gab die Stadtchefin (die ihr Abi vor 26 Jahren am GFS machte), bloß keine Spekulationen zu potentiellen Lebensentwürfen anzustellen: „Nie hätte ich mir damals das Bürgermeisteramt vorstellen können“. Stattdessen empfahl Meyer, Charaktereigenschaften herauszubilden: „Seien Sie offen, kritisch, tolerant und optimistisch. Engagieren Sie sich in der Politik oder Vereinen, nehmen Sie Teil am gesellschaftlichen und kulturellen Leben und ganz wichtig — haben Sie Humor.“

Namens der Mütter und Väter dankte Elternsprecher Carsten Wentzel: “Es gab manche Träne zu trocknen, wir haben versucht euch beizustehen aber auch gewusst: An den entscheidenden Stellen kommt es auf euch an.“ Für den Verein der Freunde des GFS gratulierte (ebenfalls auch der eigenen Tochter) Sybille Müller und dankte allen Spendern, die tolle Projekte ermöglicht hatten.

Tosenden Beifall ernteten Sofia aus der 10 E (Querflöte) und Mathelehrer Thomas Schweida (E-Piano) für ein ausgefeiltes Mozart-Intermezzo. Den Bogen über die spannenden Jahre spannten die Schülersprecher Ida und Stefan.

„Ein Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich schon lange darauf freut“, zitierte Oberstufenkoordinator Dietmar Schneider den Dramatiker Arthur Schnitzler. Umso herzlicher umarmte Schneider die feschen Damen und „Börschla“ nach den Zeugnissen.

Mit Dank an alle in der „Schulfamilie“, die den Reife- und Bildungsprozess — bei einem angenehmen Klima im Haus“ begleiteten und an den Landkreis, der 30 Millionen Euro für die Gebäudesanierung aufwendet, kam Schulleiter Erhard Herrmann zum Schlußwort.

Bester Schnitt seit Jahren

Heraus stellte er den mit 2,35 besten Notendurchschnitt seit 2011. Von insgesamt 130 Prüflingen haben 27 eine Eins vor dem Komma, neun erzielten Ergebnisse bis 1,5, Bente Löw und Lukas Heinlein lieferten mit dem Gesamtnotendurchschnitt 1,1 die Bestleistungen ab.

Vor der Aushändigung der Hochschulreife-Zeugnisse gab der Oberstudiendirektor den Abgängern noch mit: „Haben Sie keine Angst vor der Zukunft, das Abitur ist eine große Chance zur Erkundung des künftigen Weges, aber Noten haben nur begrenzte Aussagekraft.“

Kritisch äußerte sich Eduard Herrmann zum G8: Alles drängt ins G9 zurück. In Ebermannstadt stünden die Anmeldungen bei 70 Prozent, im Schuljahr 2016/2017 wird entsprechend höchstens noch eine G8-Klasse zusammenkommen.

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