Schilda einmal anders: Im Sommer 50, im Winter 70

15.4.2016, 10:00 Uhr
Schilda einmal anders: Im Sommer 50, im Winter 70

© Foto: Ines Kerner

„Ja, das ist deutschlandweit einmalig“, meint Manfred Hänchen, Leiter der Polizeiinspektion Ebermannstadt, lachend. Und schwächt es gleich wieder ab. „Naja, wahrscheinlich nicht, aber es ist sehr selten.“ Auf die Frage, ob direkt nach der Umstellung von 70 auf 50 besonders gerne geblitzt wird, antwortet er: „Nein… wirklich nicht!“ Es sei grundsätzlich eine Stelle, an der – auch im Winter — häufig geblitzt wird. „Und im Sommer wegen der ganzen Fußgänger und der Motorradfahrer dann noch öfter.“

Wie oft und wo

Das bestätigt auch Uwe Gemeinhardt, Leiter Zentrale Verkehrsaufgaben bei der Verkehrspolizei Bamberg. Er beschließt in Absprache mit der Polizeiinspektion Ebermannstadt, wie oft an welchen Stellen geblitzt wird. „Grundsätzlich gilt das Prinzip: viel Verkehr, weniger Geschwindigkeit.“ Deshalb wurde genau diese Stelle ausgewählt.

Zum Blitzen und für das Straßenbauamt für den Schilderwechsel. Gerade die Motorradfahrer hätten hier den Ausschlag gegeben. Denn an dieser Stelle, wo zwei relativ enge Kurven folgen, ist seit Jahren ein Unfallschwerpunkt. Aber auch die ganze B 470 und überhaupt die Fränkische Schweiz sind solche Gefahrstellen, erklärt Gemeinhardt. Mit allen Ein- und Ausfallstrecken für die Motorradfahrer, egal ob das Kleinziegenfelder Tal oder die Kreuzung Heiligenstadt /Burggrub.

Das Staatliche Bauamt stellt als Straßenbaulastträger die Schilder auf. Und zwar das Tempo-50-Schild immer vom 1. April bis 31. Oktober, ab 1. November gibt es dann wieder das 70er Schild. Aber hat man als Autofahrer oder auch Motorradfahrer nicht so eine Art „Gewohnheitsrecht“? Das Landratsamt meint: „Nein, der Autofahrer muss sich an die aktuell vorhandene Beschilderung halten.“

Hanngörg Zimmermann, Bürgermeister von Gößweinstein, ist froh über die Regelung. Denn für den Tourismus spiele der Abschnitt eine große Rolle. „In der Frühlings- und Sommersaison haben wir viele Wanderer und Urlaubsgäste in der Fränkischen Schweiz.“ Und gerade in diesem Teilstück verlaufen mehrere Wanderwege, das Ausflugslokal Stempfermühle befindet sich dort und der Bahnhof Behringersmühle mit der Kajak-Station Leinen Los liegt auch an der Strecke.  Zimmermann meint: „Die Geschwindigkeitsregulierung führt hier deutlich zu einer Gefährdungsreduzierung.“ Im Herbst und Winter seien deutlich weniger Gäste da, so dass eine moderate Geschwindigkeitsanhebung für die Bevölkerung als sehr angenehm wahrgenommen werde.

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