Schlägerei vor der RvT: Mühsame Ermittlungsarbeit

28.3.2017, 08:00 Uhr
Schlägerei vor der RvT: Mühsame Ermittlungsarbeit

© Arne Dedert/dpa

Was genau und vor allem wer genau am Freitagabend gegen 21 Uhr vor der RvT-Schule eine Schlägerei begonnen hat, ist weiter unklar. Genauso wie viele andere Details. Klar ist nur: Etwa 100 bis 150 Menschen standen vor der Schule, so Polizeipressesprecher Peter Müller. Aus diesem Pulk heraus entstand die Schlägerei. "Es gingen mehrere Anrufe bei der Einsatzzentrale ein", erklärt Peter Müller. Darunter auch der von Ulrich Barth, dem Schulleiter der RvT. Er habe gesehen, dass sich vor dem Haus ganz schön viele Menschen aufhielten und ein ungutes Gefühl gehabt. Zumal das Konzert der Schule da schon eine halbe Stunde vorüber war. Seinem Eindruck nach seien die wenigsten der jungen Leute RvT-Schüler gewesen.

Etwa 100 Eltern und Schüler hatten zwischen 18.30 Uhr und 20 Uhr die Auftritte von Schulband, Tanzgruppe und Lehrerband verfolgt. Es war ein unterhaltsamer Abend, der wie immer unter dem Motto "Come together" stand. Umso schwerer verständlich ist nicht nur ihm, sondern auch vielen seiner Schüler das, was etwas später vor der Schultüre passierte. "Die Klassenlehrer haben sich am Montag Zeit genommen, um mit den Schülern darüber zu sprechen." Betroffen seien viele Schüler gewesen und entsetzt. Thematisiert wurde im Unterricht auch, wie flott um solch ein Geschehen Gerüchte wachsen und gedeihen und welche Rolle dabei die sozialen Medien spielen.

Unter anderem auf Facebook war recht schnell die Rede davon, eine Gruppe Asylbewerber aus Bamberg sei der Angreifer gewesen, auch rassistische Äußerungen waren zu lesen. Die Presse, darunter die NN, wurde beschuldigt, die Täter-Identität nicht zu erwähnen, um Asylbewerber zu schützen. Fakt ist laut Polizeisprecher Peter Müller: Ein 17-Jähriger wurde im Zug der Ermittlungen festgenommen. Es handelt sich um einen Asylbewerber, der in Forchheim wohnt. In der ersten Meldung der Polizei war davon nicht die Rede. Erst auf Nachfrage der NN wurde dies mitgeteilt. Alles weitere soll die Zeugenbefragung ergeben. Die Liste der Leute, von denen sich die Kriminalpolizei Erkenntnisse erhofft, ist lang. Von einer Vielzahl ist offiziell die Rede. Das kann sich Wochen ziehen. Auch die sozialen Medien werden ausgewertet.

Derweil überlegt Ulrich Barth mit seinen Kollegen, wie das Konzert künftig über die Bühne gehen soll. Eventuell findet es in Zukunft an einem anderen Wochentag statt oder zu einer anderen Tageszeit.