„Schmetterling“ verlegt Firmensitz nach Obertrubach

6.11.2014, 18:25 Uhr
„Schmetterling“ verlegt Firmensitz nach Obertrubach

© Foto: Franz Galster

Hier hatten sie bereits 1992 das Werkstattgelände des ehemaligen Omnibusunternehmens Ritter erworben. Zu den vorhandenen 20 000 Quadratmetern Grundfläche kauften sie 2012 weitere 15 000 Quadratmeter Land, vorwiegend von der Kirchenstiftung Sankt Laurentius. Die vorbereitenden Erdarbeiten wurden im Wesentlichen 2013 erledigt. 25 000 Kubikmeter Erde wurden bewegt, wie Elmar Singer beim Gang über die Anlage erklärt. Fertig werden soll das Projekt im April 2015.

Nach letzten Detailplanungen fiel am 24. Juli 2014 der Startschuss für die Errichtung eines neuen Betriebshofes und damit einer neuen Niederlassung. Rund drei Millionen Euro investiert das Unternehmen in den Betriebshof. 50 Omnibusse und 20 Kleinbusse sollen hier Platz finden. Dazu entstehen 14 Warmplätze in einer Halle, acht Werkstattplätze, 28 Bus-Carportplätze, 20 Carportplätze für Kleinbusse, eine Buswaschanlage und eine eigene Tankstelle. Ein neues Büroverwaltungsgebäude bietet künftig 25 Mitarbeitern Platz. Außerdem wird ein Schulungsraum gebaut, der 40 Personen aufnehmen kann — einschließlich der Verkehrsakademie Franken, einer eigenen Bus- und Lkw-Fahrschule. „Auf Fahrerschulungen und Fahrerfortbildungen legen wir besonders großen Wert“, betont Elmar Singer. Die Verantwortung im Personentransport und die Notwendigkeit, stets auf dem neuesten Stand zu sein, machten dies notwendig. Daniela Singer und ihr Mann Elmar führen eine Familientradition fort, deren Wurzeln bis in das Gründungsjahr 1968 zurückreichen.

Zentraler Standort

Elmar Singer versteht den Standort Obertrubach, zentral zwischen den Landkreisen Forchheim, Bayreuth und Lauf, als „strategisch idealen Ausgangspunkt“ für die Bedienung des Linienverkehrs der ÖPNV. „Obertrubach ist unsere Heimat, da wollen wir auch bleiben“, nennt Singer einen weiteren wichtigen Punkt.

Man wolle ein zuverlässiger Arbeitgeber sein, der langfristige Perspektiven biete. Den Standort ergänzt ein zweiter Betriebshof in Fürth. Schmetterling ist mit 90 Mitarbeitern größter privater Liniendienstleister für den Raum Nürnberg, Fürth und Erlangen.

Rund 500 Mitarbeiter zählt die Firmenfamilie „Schmetterling“ in Geschwand. 210 Mitarbeiter ziehen nach Obertrubach um. Das Portfolio des deutschlandweit agierenden Unternehmens beinhaltet Reiseverkehr und Verkehrs-Logistik, Linienverkehr, Taxi, Krankentransport, Mietwagen sowie einen eigenen Reiseveranstalter. Derzeit hat „Schmetterling“ 125 Fahrzeuge in den Betriebshöfen Fürth und Geschwand stationiert; 84 moderne Linienbusse sind auf eigenkonzessionierten Linien und im Auftragsverkehr auf Linien in Nürnberg, Fürth, Erlangen sowie in den Landkreisen Bayreuth, Forchheim, Erlangen-Höchstadt und Fürth im täglichen Einsatz.

Dazu kommen 18 Kleinbusse für Zubringerfahrten und Krankentransporte sowie zwölf „First Class“ Reisebusse für 28 bis 80 Personen, die europaweit unterwegs sind. So wundert es nicht, wenn Bürgermeister Markus Grüner von diesem Familienunternehmen schwärmt: „,Schmetterling Verkehrslogistik’ ist wie ein Sechser im Lotto für unsere Gemeinde.“

Wenn eine einheimische Familie in einer strukturschwachen Gemeinde einen hohen sechsstelligen Betrag in die Zukunft des Unternehmens investiere und damit über 200 Arbeitsplätze vor Ort erhalte, freue das nicht nur den Bürgermeister, meinte Grüner mit hörbarem Enthusiasmus. Die Eigentümer seien darüber hinaus „fest in der Dorfgemeinschaft verankert“, so Markus Grüner, und würden seit Jahren eine ganze Reihe sozialer, kultureller oder gesellschaftlicher Projekte und Aktivitäten großzügig unterstützen.

Keine Kommentare