Schuh-Wahl mit dem Profi

12.8.2014, 11:30 Uhr
Schuh-Wahl mit dem Profi

© Foto: Linke

„Bei der richtigen Schuh-Wahl sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. Einen Einheits-Turnschuh, der sowohl für Jogging als auch für Handball geeignet ist, gibt es nicht. Im einen Fall muss er auf eine monotone Bewegungsart ausgerichtet sein, im anderen auf kurze schnelle Antritte und Drehungen. Neben der Sportart und dem Untergrund, auf dem sie ausgeübt wird, spielt die Häufigkeit und natürlich die Ambition eine Rolle. Nicht zuletzt kommt es auf den individuellen Laufstil an, der beim Mensch von Natur aus unsymmetrisch ist, da die Beine zum Beispiel nicht exakt gleich lang sind.

Der Laufstil kann mit einer Lauf-Analyse, die mittlerweile auch für Hobbysportler zum Standard geworden ist und in vielen Geschäften angeboten wird, ermittelt werden. Hierbei hält eine Kamera in der Rückansicht die Barfußstellung in der Bewegung fest. Je nach Abstellwinkel kommt in der Regel entweder ein Schuhtyp mit Stützfunktion nach innen, um ein Einknicken und spätere Verletzungsprobleme zu verhindern, oder ein neutraler in Frage. Zusätzlich können Einlagen und verschiedene Stufen der Dämmung, wiederum abhängig ob bereits muskuläre oder Gelenkprobleme vorhanden, als Unterstützung gewählt werden. Bei Hallensportarten sind fest eingebaute Stabilisatoren, die das Sprunggelenk schützen, üblich.

Detailliertere Informationen liefert eine Bewegungs-Analyse von der Seite. Im Computer wird das Abrollen des Fußes simuliert und ein Druckmuster erstellt. 93 Parameter können abgefragt, vorhandene Schmerzen samt Ursachen lokalisiert und mit Hilfe von Einlagen (passive oder aktive) meistens behoben werden.

Der Trend bei den Profis geht in Richtung eines „active Running“-Schuhs, der der natürlichen Barfuß-Bewegung möglichst nahe kommt. Das besondere Laufgefühl und die eine oder andere Sekunde Zeitersparnis durch das reduzierte Gewicht sind die Gründe dafür.

Vielerorts wird Freizeitläufern dazu geraten, mehrere Schuhe abwechselnd zu benutzen, damit sich der Fuß nicht an die Sohlenstruktur gewöhnt. Davon halte ich nichts, denn die meiste Zeit am Tag steckt der Mensch in anderem Schuhwerk und gewöhnt sich vor allem daran. Generell ist aber die Grundregel einzuhalten, einen Laufschuh 48 Stunden nach Gebrauch ruhen zu lassen. Das Material muss sich wieder zurückstellen. Wer also keine 48 Stunden warten kann, braucht ein zweites Paar. Abgenutzt ist ein Paar nach 800 bis 1200 Kilometern.“

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