Schüler haben Einwohner zu Ebermannstadt befragt

14.12.2018, 08:00 Uhr
Schüler haben Einwohner zu Ebermannstadt befragt

© Foto: Franz Galster

Man wollte die Schulstadt kennenlernen und herausfinden, wie sich hier politisches Engagement und Kommunikationsfähigkeit halten. Sieben Schülerinnen und Schüler haben stellvertretend für die Klasse ihre Ergebnisse dem ISEK-Ausschuss vorgelegt.

Es ist der "Lenkungsausschuss Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzepte" (ISEK), dieses Begriffsungetüm, dessen Beteiligte den jungen Leuten nun Gelegenheit gaben, interessante Erkenntnisse zu präsentieren. Bürgermeisterin Christiane Meyer und Schulrektorin Anette Mohnlein, sowie Klassleiterin und Mentorin Heidi Hotham präsidierten quasi in der Sitzung, in der Annika Eckert im Auftrag der ISEK/CIMA die Daten entgegennahm.

Die Bürgermeisterin erklärte den Sinn der Lenkungsgruppe, die aus Mitgliedern des Stadtrates, aus der Bürgerschaft und Vereinen von Ebermannstadt besteht. Ziel ist es, so Christiane Meyer, herauszuarbeiten, wie die Stadt in zehn Jahren aussehen soll. Schon 2012 wurden solche Passantenbefragungen von CIMA praxisorientiert als Informationshilfe für die Stadt durchgeführt. Auf diesen Ergebnissen baut das aktuelle Projekt auf.

Lebensqualität hat zugenommen

Den Ausführungen der jungen Leute ließ sich entnehmen, dass die Lebensqualität im Vergleich zu 2012 zugenommen hat. Die Menschen verweilen länger in der Stadt und ziehen nicht mehr so schnell um. Die Details: David S. erläuterte knapp den Ablauf. Sechs Gruppen befragten an verschiedenen Standorten an vier Tagen im Oktober die Passanten. 200 Fragebögen wurden erstellt. Nicht alle Leute reagierten freundlich. Justine S. widmete sich der Frage: "Was fällt zu Ebs als Erstes ein?" 88 Prozent (2012: 60) positive Nennungen stehen 12 (2012: 36) negativen gegenüber. Top: Sehenswürdigkeiten, Sport, Freizeit. Die Leerstände verringerten sich seit 2012 signifikant von 25 auf 3.

Claudine W. resümierte zu Ebs in Schulnoten. Demnach ist die medizinische Versorgung mit 2,0 top, dicht gefolgt von der Gastronomie mit 2,1 und Märkte mit 2,2. Deutlich bessere Werte als 2012. Hannes S. stellte fest: Die Häufigkeit des Besuches der Innenstadt habe sich kaum verändert. Weniger Menschen bleiben unter 60 Minuten in Ebs, verbringen aber längere Zeiträume in der Innenstadt. Es gibt weniger Besuche bei Banken und Post. Die Innenstadt wird mehr zum Aufenthaltsort und ist mehr als nur ein Einkaufsort.

Bekleidungsläden werden vermisst

Lena R. trug vor, dass jetzt 43 Befragte die vielen Einkaufsmöglichkeiten ganz oben nennen. 2012 waren es 38. Als nächstes werden Lebensmittelgeschäfte mit 42 und kurze schnelle Wege genannt. Stark vermisst werden Bekleidungsläden und Elektrogeschäfte.
David Z. fragte: Wenn Sie Bürgermeister von Ebs wären, was würden Sie sofort angehen? Stau und Verkehr stand mit 29 Prozent ganz oben (2012: 23), gefolgt von mehr Bauplätzen mit 18 Prozent (2012: 11) und mehr Angebote für Jugendliche mit 16 Prozent (2012: 13).

Sofia K. widmete sich der Frage: Wie sehen junge Menschen (unter 20) und Schüler der Mittelschule Ebs die Stadt? Positiver als 2012: Märkte und Veranstaltungen, Einkaufsmöglichkeiten. Negativ: Parkmöglichkeiten, Angebot für Kinder und Jugendliche, Wohnraumangebot.

"Wir sind sehr beeindruckt vom Ergebnis und dem tollen Layout, da brauchen wir CIMA nicht mehr", zeigte sich Bürgermeisterin Christiane Meyer voll des Lobes über das Schüler-Engagement.

Spannungsbogen gehalten

Auch Roland Wölfel als aufmerksamer Zuhörer und Geschäftsführer von CIMA zeigte sich vom Projekt angetan. Schulleiterin Anette Mohnlein sparte ebenfalls nicht mit Lob für eine tolle Leistung der Schulklasse. Schließlich sei es auch nicht selbstverständlich, den Spannungsbogen über drei Monate aufrecht zu erhalten.

"Da muss schon alles stimmen und ein gutes Zusammenwirken von Schülern und Lehrkraft gegeben sein", meinte sie. Jörg Dettmer, Mitglied im Lenkungsausschusss und Mit-Initiator von "Ebs spielt", schlug vor, dass der Lenkungsausschuss in einem Jahr in die Mittelschule kommt, um zu berichten, was in der Zwischenzeit von den Vorschlägen umgesetzt worden ist. Als Dank für ihr Engagement erhielten die teilnehmenden Schüler eine Tasse mit dem Logo des Events.

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