Sicher durch die Stadt

24.10.2014, 17:42 Uhr
Sicher durch die Stadt

© Foto: Günter Distler

Einen ganzen Aktionsplan hat Matthias Striebich mit in den Stadtrat gebracht, dazu eine Liste der kritischen Stellen für Fußgänger aufgestellt. Ganz obenan standen dabei die Kasberger und die Egloffsteiner Straße, viele Engstellen im Stadtgebiet und in den Ortsteilen Walkersbrunn und Thuisbrunn.

Die dienstälteren Stadträte fühlten sich bei seiner Auflistung unweigerlich an die vielen Diskussionen um diese Problematik erinnert, bei denen alle Schwachpunkte oft und ausgiebig erörtert worden waren. Erinnert sei dabei an die Pestalozzistraße, wo sich immer wieder Anwohner wegen zu hoher gefahrener Geschwindigkeiten beklagten, ohne dass längerfristig Abhilfe geschaffen werden konnte.

Stumpfes Schwert

Versuche, den Verkehr mit Pflanzkübeln und Straßenverschwenkungen zu beruhigen, erwiesen sich ebenso als stumpfes Schwert wie reine Geschwindigkeitsbeschränkungen. Manche Maßnahme musste teilweise auf Druck der Straßenbaulastträger wieder rückgängig gemacht werden. Stadtrat Striebich hatte sich viele Gedanken um Verbesserungen gemacht, hatte Fußgängerfrequenz und Potenzial in Relation zueinander gesetzt, Bewertungen nach fünf Stufen vorgenommen und auch intuitiv viele mögliche Maßnahmen erkannt. Er hatte Gewichtungen vorgenommen und unterschiedliche Lösungswege vorgeschlagen, die ohne wesentliche bauliche Veränderungen vorgenommen werden könnten – und deshalb auch keine großen Kosten verursachen würden: Mehrere Querungshilfen und Ampeln, das Freihalten von Gehwegen und Abmarkieren von Fußgängerüberwegen befanden sich auf seiner Prioritätenliste. Für die Fußgänger, die zu den Einkaufsmärkten an der B 2 gelangen wollen, ist er noch auf der Suche nach geeigneten Möglichkeiten.

Kleine Schritte

Die Stadt Gräfenberg kommt Striebichs Überlegungen schon in kleinen Schritten näher, weil jetzt zwei neue Messanlagen erworben wurden, die den vorbeifahrenden Verkehrsteilnehmern die Geschwindigkeit anzeigen. Auch die kommunale Verkehrsüberwachung soll durch verstärkte Geschwindigkeitsmessungen Übertretungen ahnden.

Der Grünen-Stadtrat scheute sich nicht davor, die so oft in der Diskussion stehende Pflasterung des historischen Marktplatzes in sein Konzept einzubeziehen, „weil sie ja schon nahezu 30 Jahre alt ist und damit ihre Aufgabe erfüllt hat“. Striebich will sich dafür einsetzen, auch die Mitglieder des Kreistages für seine Vorstellungen zu begeistern. Von seinen Stadtratskollegen bekam er Zustimmung signalisiert, wenn auch viele seiner Vorschläge noch nicht umsetzungsreif sind und sicher noch vieler Diskussionen bedürfen.

Einstimmig fiel im weiteren Verlauf der Stadtratssitzung die Zustimmung für die Neuanschaffung eines Bürgerbusses als Ersatz für den in die Jahre gekommenen VW-Bus aus. Der ehemalige Chef des örtlichen VW-Autohauses, Günter Hartmann, hatte sich bereit erklärt, wieder die dafür notwendigen Sponsoren zu werben. Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla (SPD) sicherte auf Nachfrage seinen Stadtratskollegen zu, dass sich an der Angebotsabgabe alle im örtlichen Bereich der Stadt Gräfenberg befindlichen Autohändler beteiligen könnten.

Wie Bürgermeister Nekolla weiter informierte, ist es inzwischen gelungen, die örtlichen Parkautomaten insoweit umzustellen, dass nunmehr die Brötchentaste einsatzfähig und das kostenfreie Parken für bis zu 30 Minuten (statt bisher 15) möglich ist.

Breitbandpaten bestimmt

Mit der Maßnahme, deren Umsetzung wiederholt angemahnt worden war, sei man dem Wunsch vieler Gewerbetreibender in der Innenstadt ein Stück weit nachgekommen.

Nachdem Jürgen Theiler (GBL) seine Bereitschaft, als Breitbandbeauftragter zu fungieren, zurück gezogen hatte, wurden auf seinen Wunsch hin Hans Derbfuß (CSU) und Konrad Hofmann (FW) einstimmig vom Stadtrat als Paten ernannt. Zusammen haben sie genau umrissene Befugnisse beim Breitbandausbau, können aber keine Aufträge erteilen.

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