Sky wird immer teurer: Kein Fußball mehr im Sportheim

FORCHHEIM - Gemeinsam Bundesliga und Champions-League im Sportheim anschauen? Das wird immer seltener. Eine Gebührenerhöhung des Bezahlsenders Sky sorgt für Frust bei Vereinen und Pächtern von Sportgaststätten.

Ungefähr seit zwei Jahren werden im Vereinsheim des 1. FC Burk keine Bundesliga-Begegnungen mehr übertragen. „Viele Sportler haben sich deshalb im Anschluss an ihre Spiele und Trainingseinheiten privat zusammengetan“, verrät der Vorsitzende Holger Lehnard. Ein neuer Pächter macht den Gästen nun wieder das Fernsehangebot, will bei Montagsspielen des 1. FC Nürnberg, die freilich auch im Free-TV zu sehen sind, sogar am Ruhetag öffnen und hofft auf zahlreiche Kundschaft.

Denn billig ist das Vergnügen nicht und auch ohne die Zusatzkosten war die Gaststätte für den vormaligen Betreiber nicht rentabel. Mit Gebühren von bis zu 300 Euro kalkuliert Lehnard, der mit seinen Vorstandskollegen noch über eine finanzielle Beteiligung des Vereins sprechen will. Besonders gute Erfahrungen haben die Burker mit dem Bezahlfernsehen nicht gemacht. Das letzte Abonnement wurde gekündigt, nachdem der Anbieter auf Basis einer frei erfundenen Prüfung der Lokalität und der vorhandenen Gastzahlen den Tarif erhöhen wollte. „Die kassieren eben lieber einmal mehr ab, solange woanders illegal geschaut wird“, so der Vereinschef.

Mit den Methoden der Anbieter hat auch Alfred Reck Erfahrung gemacht. „Die messen penibel jeden Quadratzentimeter des Gastraumes, bevor man in eine Gebührenstufe kommt, Kulanz gibt es nicht“, sagt der Vorsitzende des SV Poxdorf. Trotz des bei Sky weitaus günstigeren Nebenvertrages muss der Dorfverein nach einer Preiserhöhung um knapp 50 Euro zur neuen Saison mittlerweile über 300 Euro berappen. „Unverschämt teuer“, nennt Reck diese Summe, ließ die Kündigungsfrist trotzdem noch einmal verstreichen.

Der Sportverein subventioniert das Fernsehangebot, obwohl er weiß, dass ein paar Euro an freiwilligen Spenden und die Bewirtungseinnahmen von einem Dutzend treuen Gästen die Ausgaben nicht kompensieren können: „Ein leeres Sportheim können wir uns am Wochenende nicht leisten. Sonst stirbt die Geselligkeit ja komplett aus.“

Auch zahlreiche Sportsbar-Betreiber und Kneipenwirte in der Region sind sauer über die erhöhten Sky-Gebühren.