Sondersitzung zu Wohnheim und Mensa im Stadtnorden

4.6.2014, 06:00 Uhr
Sondersitzung zu Wohnheim und Mensa im Stadtnorden

© Michael Müller

Das haben die Kreisräte in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen. Unter dieser Voraussetzung hat die grüne Kreisrätin Lisa Badum sogar den Antrag ihrer Fraktion zurückgezogen, eine eigene, breit mit Fachleuten und Kommunalpolitikern besetzte Arbeitsgruppe zum Zwecke der Wohnheim- und Mensa-Planung einzurichten.

Bei der Diskussion über den Antrag der Grünen ist offenbar allen Seiten gedämmert, dass den bisherigen Debatten zu diesem Thema die nötige Tiefe gefehlt hat. Zwar redete keine Fraktion außer den Grünen einer weiteren Arbeitsgruppe das Wort. Doch CSU-Sprecher Edwin Dippacher zum Beispiel stellte die bisher für 2013 genannten Schülerzahlen für Mensa und Wohnheim angesichts des vorhergesagten Rückgangs an jungen Leuten massiv in Frage.

„Qualität und Preis“

Torsten Gunselmann (JB) regte an, zwecks Erfahrungsaustausch mal einige Mensen zu besichtigen und prophezeite: „Der Erfolg einer Mensa steht und fällt mit Qualität und Preis.“ Hermann Greif (CSU) erinnerte sich an seine eigene Berufsschulzeit: „Im ersten Jahr bin ich noch in die Mensa gegangen, im zweiten nicht mehr.“ Woher also komme die Gewissheit, dass täglich bis zu 600 Essen gebraucht würden? Greif würde mal die Schüler fragen, ob sie eine solche Einrichtung besuchen würden.

Von 600 Essen geht das mit der Bauplanung beauftragte Kreisbauamt derzeit aus. Als Nutzer in Frage kommen bisher Schüler aus dem Förderzentrum und der Pestalozzischule, die Schülerinnen und Schüler aus dem Berufsschulzentrum sowie die Offenen Ganztagsklassen der Georg-Hartmann-Realschule.

Das neue Schülerwohnheim muss das Wohnheim der Salesianer Don Boscos ablösen, weil dieses aus Gründen geänderter Qualitätsstandards seine Zulassung verliert und vermutlich abgerissen wird. Die Idee, gleichzeitig eine integrierte Mensa für die drei benachbarten Schulen zu bauen, die in Trägerschaft des Kreises stehen, kam vom inzwischen ausgeschiedenen Landrat Reinhardt Glauber (FW).

Die Grünen wollten mit ihrem Antrag erreichen, dass außer der politischen Ebene auch die betroffenen Schulleitungen sowie Schülerinnen und Schüler an der Planung beteiligt werden, außerdem der Bereich Ernährung und Versorgung der Berufsschule, das Schulamt sowie die Vernetzungsstelle Schulverpflegung Oberfranken und das Bildungsbüro des Landratsamtes.

Der Leiter des Bildungsbüros, Martin Haendl, erklärte in der Sitzung, dass der ersatzlose Wegfall des Schülerwohnheims zu einer Reduzierung der in Forchheims Berufsschule unterrichteten Fachrichtungen und damit zu einer drastischen Senkung der Schülerzahlen führen werde. Bleibe das Wohnheim aber erhalten, so Haendl, könnten vermutlich auch die genannten Schülerzahlen in etwa gehalten werden. Wer letztlich das Haus betreiben wird, steht noch auf einem ganz anderen Blatt. Das Beratungsunternehmen Rödl & Partner hat den Auftrag erhalten, den Markt zu sondieren.

Landrat Hermann Ulm (CSU) schloss sich letztendlich dem Wunsch der Kreisräte an, eine eigene Sitzung nur zu diesem Thema anzusetzen, zu der auch alle relevanten Fachleute geladen werden sollen. Daraufhin zog Lisa Badum ihren Antrag zurück.

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