Sonnige Aussichten für Poxdorf

8.5.2018, 07:00 Uhr
Sonnige Aussichten für Poxdorf

© Foto: Roland Huber

Pendlern auf der Strecke zwischen Forchheim und Erlangen fallen die silbrigen Stelzen, die entlang der Bahnlinie aus dem Boden ragen, schon seit ein paar Tagen auf. Sie sind Vorboten eines neuen Solarparks.

Bereits im Juli 2016 hatte der Gemeinderat in Poxdorf einstimmig grünes Licht für den Bau der Freiflächen-Photovoltaik-Anlage gegeben.

Ist die 8,5 Megawatt-Anlage einmal fertig, kann sie etwa 2600 Haushalte mit Sonnenstrom versorgen. Für 20 Jahre hat der Solartechnikhersteller Belectric aus Kolitzheim in der Nähe von Schweinfurt die Flurstücke gepachtet, mit "der Option, auf zweimal fünf weitere Jahre zu verlängern", wie Projektentwickler Christian Hahn erläutert. Die Schweinfurter Firma ist dabei ein echter Global Player und weltweit im Solar-Geschäft aktiv. 90 Prozent des Geschäfts mit der Sonne mache man etwa in Australien, Chile, Israel und Algerien, so Hahn: "Das ist ein riesiger Markt" und nur zehn Prozent entfallen auf Standorte in Deutschland.

Weil der Solarpark in einem Hochwasser-riskanten Gebiet liegt, man denke nur an die "Flut" 2007, stehen die Module auf Stelzen, die eine Höhe von 1,20 Metern bis zu insgesamt 3,80 Metern haben werden. Das soll einerseits die nötige Schräge für die Solarmodule gewährleisten, andererseits aber auch dafür sorgen, dass das Wasser im Notfall darunter hinweg fließen kann: "Bei unseren Planungen sind wir auf die Belange des Wasserwirtschaftsamtes eingegangen", so Hahn. Und der Solarpark speist nicht nur Sonne in die Steckdose, sondern spült auch Geld in die Gemeindekasse: 70 Prozent der Gewerbesteuer kommt dabei der Gemeinde Poxdorf zu Gute. Stromvertreiber ist die Bayernwerk AG. Bis Ende Juli soll die Anlage fertig sein und ans Netz gehen. Anschließend wird das Areal noch eingezäunt und mit Büschen und einer Hecke umgeben.

Die Forchheimer Stadträte des Bauausschusses indes erteilten im vergangenen Jahr einem Solarpark im Stadtnorden eine Absage: Dort wollte ein Betreiber auf Teilen des Gemeindegebiets Eggolsheim und am nördlichen Forchheimer Stadtrand auf einer Fläche von etwa 2700 Quadratmetern Solarmodule aufstellen (wir berichteten). Die Stadträte warnten damals vor einer Blendwirkung der silbrigen Module für die Autofahrer auf der nahen Autobahn A 73 und fürchteten außerdem eine "Einkesselung" zwischen zwei Photovoltaik-Anlagen im Süden (Poxdorf) und Norden und sagten einstimmig "Nein".

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