Strenge Erziehung im afrikanischen Kindergarten

26.2.2014, 11:28 Uhr
Strenge Erziehung im afrikanischen Kindergarten

© privat

Normalerweise wäre ich mit einer Busorganisation namens Bazbus nach Kapstadt gefahren. Als ich auf dem Weg nach Durban jedoch herausfand, dass ich zweimal 15 Stunden mit dem Bus fahren hätte müsste, habe ich einen Flug nach Kapstadt gebucht. Deshalb bin ich jetzt schon seit zwölf Tagen in Kapstadt. Hier lebe ich in einem Haus für freiwillige Helfer mit 29 weiteren Jugendlichen, die alle in einem sozialen Projekt arbeiten.

Mein erster Arbeitstag im Kindergarten war ein Schock. Es ist komplett anders als in Deutschland. Es sind zirka 50 Kinder mit nur 2zwei Erzieherinnen. Die Kinder sind zwischen zwei und fünf Jahre alt, kommen hauptsächlich aus Townships und müssen oftmals zwei Stunden fahren bis sie bei uns ankommen.Das Frühstück gibt es um 8 Uhr,und zwar Porridge, Getreidebrei.

Bis 12 Uhr wird dann oft gebastelt oder mit Puzzeln gespielt. Wobei beim Basteln und Malen die Kinder nur leere Blätter vorgelegt bekommen, die sie dann bemalen sollen. Selten gibt es Bilder zum Ausmalen oder ähnliches. Während des Spielens müssen die Kleinen immer leise seien. Oftmals sind sie das natürlich nicht. Dann werden die Erzieher schon auch mal handgreiflich. Das ist wirklich schlimm mit anzusehen, da es immerhin nur Kinder sind, die ihren Spaß haben wollen. Als Begründung erklärte mir die Erzieherin, dass es in den Schulen sehr chaotisch zugeht und sie deshalb schon früh mit einer strengen Erziehung anfangen müssen. In der Schule lernen zirka 40 Kinder in einer Klasse. Da kann ich mir gut vorstellen, dass es chaotisch zugeht, zumal nur ein Lehrer da ist.

Strenge Erziehung im afrikanischen Kindergarten

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An einem Tag sind wir mit den Kindern auch mal für 20 Minuten rausgegangen und haben im Anschluss noch mit ihnen getanzt. Das war wirklich toll. Vor allem ist es immer wieder schön, die Kleinen glücklich zu sehen. Die Kinder selbst sind total lieb und suchen oft nach Aufmerksamkeit. Die Hauptarbeit der Erzieher besteht darin,allen Kindern Englisch beizubringen, da diese oft nur ihre Stammessprachen sprechen. Um 12 Uhr gibt es dann Mittagessen wie zum Beispiel Nudeln oder Reis mit Soße. Zuvor wird immer gebetet und um 13 Uhr darf ich wieder nach Hause.

In meiner Freizeit habe ich bisher die beiden Hausberge von Kapstadt, den Lions Head (669 Meter hoch) und den Tafelberg (1087 Meter), bestiegen. Für den Lions Head bin ich mit ein paar Leuten aus dem Volunteer-Haus um 3 Uhr aufgestanden. Dadurch haben wir einen wunderschönen Sonnenaufgang gesehen. Der Aufstieg zum Tafelberg war richtig anstrengend. Wir haben drei Stunden für den schweren Weg gebraucht. Zum Teil mussten wir klettern. Oben angekommen hat sich die ganze Anstrengung wieder ausgezahlt! An anderen Tagen sind wir zum nahegelegenen Strand gefahren oder an die Waterfront, wo man richtig gut shoppen und essen kann Das Volunteer-Haus liegt gut und mit den Mini-Bussen ist alles gut erreichbar. Eine Fahrt kostet gerade einmal 50 Cent.

Für die nächsten 2 Wochen freu ich mich schon auf das Shark Cage Diving und einen Fallschirmsprung den ich heute buchen werde.

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