Stumpf siegt, Kirschstein blickt nach vorn

30.3.2014, 20:56 Uhr
Uwe Kirschstein ist einer der Ersten, die OB Franz Stumpf zur Wahl gratulieren.

© Michael Müller Uwe Kirschstein ist einer der Ersten, die OB Franz Stumpf zur Wahl gratulieren.

Die Gewissheit kommt um 18.26 Uhr.  "Es fehlt noch ein Bezirk“, sagt Amtsleiter Dieter Walda. „Der kann es aber nicht mehr herausreißen.“ Uwe Kirschstein nickt. SPD-Ortsvorsitzender Klaus Thormann umarmt den 37-Jährigen. Es ist eine Gratulation, denn getröstet werden muss Uwe Kirschstein nicht an diesem Abend.

Er hatte ein starkes Ergebnis geholt im ersten Wahlgang, als ihm kaum jemand eine Chance einräumte, nun holt er ein starkes Ergebnis in einer Stichwahl, in der ihm erneut kaum jemand eine Chance einräumte. „Über 40 Prozent, das ist ein Riesenergebnis, dafür dass ich erst seit kurzem in Forchheim lebe, dass ich relativ unbekannt war“, sagt Kirschstein dann. „In der Stadt verändert sich gerade etwas.“ Er werde die Arbeit des wiedergewählten Oberbürgermeisters nun sechs Jahre kritisch begleiten. „2020 gibt es auf jeden Fall einen Wechsel.“

Dann kommt endlich der Mann, den alle so ungeduldig erwarten: Franz Stumpf. Als er mit Ehefrau Johanna das Amt betritt, brandet Applaus auf. Uwe Kirschstein ist einer der Ersten, die gratulieren. „Tolles Ergebnis, Respekt“, sagt Stumpf zu seinem SPD-Kontrahenten.

„Ein Vertrauensgewinn“

Franz Stumpf ist glücklich. Das Ergebnis liege in seiner Höhe da, wo es schon 1990 gelegen hatte. Nach 24 Jahren, in denen er auch „vielen auf die Füße getreten“ sei, immer noch eine Mehrheit auf sich zu vereinen, „das ist kein Vertrauensverlust, sondern ein Vertrauensgewinn“. Sein Dank gelte der Familie, den Mitarbeitern der Stadt, der CSU und der FDP, die sich vor der Stichwahl für ihn ausgesprochen hatte.

Gewählt hat Stumpf an diesem Sonntag noch vor dem Gottesdienst, dann widmete er sich der Zeitungslektüre. Anschließend habe er noch Fußball geschaut, „zum Ablenken“, sagt Stumpf und macht sich dann auf den Weg durch die Hauptstraße. Ein Autofahrer kurbelt die Scheibe herunter und beglückwünscht den 63-Jährigen, auch Radfahrer und Fußgänger gratulieren.

Als Stumpf, Hand in Hand mit seiner Frau, den Paradeplatz erreicht, brandet Jubel auf. Vor der „Alten Wache“ haben sich im letzten Licht des Tages Stumpfs Anhänger versammelt. Der Spielmannszug von Jahn Forchheim spielt ein Ständchen.

Schar von Gratulanten

Franz Streit kommt dem wiedergewählten Oberbürgermeister als Erster entgegen gelaufen, fällt seinem Freund um den Hals. Eine lange Schar von Gratulanten wartet auf Franz Stumpf.

Dass der am nächsten Morgen um 9 Uhr schon wieder den nächsten Termin im Rathaus hat – es geht um die Auswahl der Architekten für den Umbau des Katharinenspitals – daran denkt Forchheims alter und neuer OB in diesem Moment nicht. Denn der Spielmannszug stimmt schon das nächste Stück an, das Frankenlied. Franz Stumpf singt aus voller Kehle mit.

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