Taekwondokas ließen es in Forchheim krachen

25.7.2015, 06:00 Uhr
Taekwondokas ließen es in Forchheim krachen

Hubert Aigner kam vor 30 Jahren aus der Erlanger Schule nach Forchheim und gründete hier das Forchheimer Taekwondo-Center. Taekwondo ist eine koreanische Kampfkunst, deren Name die drei zentralen Punkte widerspiegelt: Fußtechniken (Tae), Kwon (Fäuste) und Do (den Weg, hier um Geist und Körper zu vereinen).

Unter Aigner begann Hubert Weber (5. Dan) , der heutige Schulleiter, seine Laufbahn als Kampfsportler — damals wie heute unter Efstratios Papadellis, dem die Schüler heute noch viel zu verdanken haben. Als Aigner Mitte der 90er Jahre die Leitung der Schule aus beruflichen Gründen abgeben musste, übernahm Weber. Unter seiner Regie wurden viele Kampfkunst-Begeisterte zu weiteren Gruppenleitern in der Region. Die Forchheimer Schule hat heute Zweigstellen in Ebermannstadt, Gößweinstein, Neunkirchen und Baiersdorf.

Modern interpretiert

Dort wird traditionelles Taekwondo unterrichtet. Bei diesem berühren sich die Partner nicht. Vor einiger Zeit haben sich die Forchheimer dem Deutschen Verband der Taekwondo-Schulen angeschlossen. Dieser hat sich von der ursprünglichen Kampfkunst des Großmeisters Jae-Hwa Kwon etwas abgewandt und setzt die Kampfkunst, die sich bis ins 6. Jahrhundert nach Christus zurückverfolgen lässt, moderner um.

Zum Jubiläum hatte die Schule nun zu einem Bundes-Lehrgang in die Halle des Ehrenbürg-Gymnasiums eingeladen. Zu diesem waren mehrere Großmeister aus ganz Deutschland gekommen, auch Thomas Weiß (6. Dan), ein früherer Trainer Webers, der eine Schule in Bonn leitet. Dazu gesellten sich 200 Weiß- und Schwarzgurte.

Die sahen zunächst die Ehrung Hubert Webers für seine jahrelange Hingabe an die Schule. Alle Großmeister gratulierten, dazu wurde ihm ein Pokal des Verbandes überreicht.

Jüngere nicht allein

Anschließend zeigten die Großmeister außergewöhnliche Bruchtests. Bis zu zehn Zentimeter starkes Holz wurde mit Handkanten, Fußballen oder Fersen zertrümmert. Dies soll die perfekte Körperbeherrschung der Sportler zeigen die diese sich in jahrelangem Training angeeignet haben.

Die sechs Gürtelfarben trainierten jeweils einzeln. So war kein Schüler über- oder unterfordert. Mit Hingabe widmeten sich die Erfahrenen den Jüngeren, um ihr Wissen weiterzugeben. Schließlich demonstrierten auch die Forchheimer noch einmal ihre Körperbeherrschung bei Bruchtests. Die Schläge und Tritte kamen aus dem Spagat im Stehen (Weber) oder mit verbundenen Augen (Heinrich Scheuring). Besonders beeindruckten Mädchen, die aus Spagat oder Grätsche locker mit der Handkante Bretter zertrümmerten.

Die Teilnehmer lobten die Organisation des Lehrganges, den das Ehepaar Meier vom Rewe-Markt in Ebermannstadt mit großen Obstspenden unterstützt hatte. Das Jubiläum wird nicht nur Hubert Weber lange in Erinnerung bleiben.

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