Tennisspieler sind im Doppel Richtung Norden unterwegs

19.8.2014, 17:46 Uhr
Tennisspieler sind im Doppel Richtung Norden unterwegs

© F.: Huber

Zirka 650 Vereins-Tennisspieler sind in Forchheim aktiv. Die einen spielen beim auf Tennis spezialisierten Verein TC Forchheim im Forchheimer Osten (zirka 285). Acht Plätze gibt es dort mit bewirtschaftetem Clubheim. Die anderen (zirka 330) sind als Abteilung der Sportvereinigung Jahn organisiert, ihre acht Plätze liegen Richtung Forchheim-Süd in der Nähe des Fußballplatzes. Inzwischen ist ihr Sportheim ganzjährig geöffnet. In ein paar Wochen wird hier auch wieder die Traglufthalle der Tennisarena GmbH aufgestellt.

TC und Jahn-Abteilung kooperieren bereits jetzt in vielen Bereichen. Unter anderem sind die beiden Mitgesellschafter der Tennisarena GmbH, es gibt sowohl in der Jugend als auch im Erwachsenenbereich Spielgemeinschaften und auch Turniere werden zusammen ausgerichtet. Das muss aber noch nicht alles gewesen sein.

Der geplante Umzug der SpVgg Jahn Forchheim in den Stadtnorden lässt weitreichendere Gedankenspiele zu. Die Tennisabteilung des Jahn muss zwar nicht mitziehen, „wir haben unseren Erbpachtvertrag mit der Stadt vor kurzem erst verlängert“, sagt Ulrich Schürr. Tennissport zwischen Bahnlinie und Autobahn ist nicht für alle das Gelbe vom Ei — der Winde wegen. Der stellvertretende Abteilungsleiter betont aber auch: Für den Verein insgesamt und auch für die Tennisabteilung wäre es sinnvoll wenn alle zusammen Richtung Norden ziehen. Andere Tennisvereine lägen viel dichter an den Bahngleisen, entkräftet Schürr manche Sorgen. Der Umzug wird attraktiv, wenn man den TC und die Tennisarena GmbH in die Überlegungen miteinbezieht.

Von einer Fusion der beiden Tennis-Einrichtungen am neuen Ort, will Ulrich Schürr aber nicht gleich reden. Für den Juristen liegt es auf der Hand: Eine vom Hauptverein abhängige Abteilung und einen eigenständigen Verein zu vereinen, sei nicht so einfach.

„Sind interessiert“

TC und Jahn könnten trotzdem auf einem Gelände zusammenarbeiten als zwei, zunächst noch, eigenständige Einheiten. „Wir sind an solchen Überlegungen interessiert und haben entsprechende Signale auch ausgesendet“, sagt Dietrich Oberg, Zweiter Vorsitzender des TC.

Falls die Pläne des Jahn konkret werden würden, werde man natürlich zuerst die eigenen Mitglieder befragen. Das Stimmungsbild bislang sei ein positives gewesen.

Der Dritte im Bunde ist die Tennisarena. Die zwei Vereine und vier private Gesellschafter haben die Traglufthalle 2009 für zirka 300 000 Euro angeschafft, damit auch im Winter Tennis gespielt werden kann. Am 20. September beginnt die fünfte Saison der GmbH. „Reich wird man damit nicht“, sagt Harry Payrleitner, einer der Gesellschafter. Die Auslastung sei zwar gut, könne aber noch besser werden. Vor allem die Energiekosten machen den Betreibern zu schaffen. Unter anderem mit Turnieren wird der Bekanntheitsgrad erhöht. Viele wüssten nicht, dass man kein Vereinsmitglied sein muss, um Hallenzeiten zu buchen.

Payrleitner sieht einen Umzug in den Norden positiv. Weil dort grundsätzlich genügend Platz vorhanden ist, könnte die Halle das ganze Jahr über stehen. Bislang ist sie nur im Winter aufgebaut, überdacht dann vier Sandplätze des Jahn. Auf- und Abbau kosten Geld, die Lagerung ebenso. „Und im Sommer müssen wir wegen schlechtem Wetters oft Spiele absagen, das wäre dann nicht mehr nötig.“

Je nach Blickwinkel betonen die Tennis-Aktiven andere Aspekte. Schürr kann sich zum Beispiel vorstellen, im Norden nicht mehr zwei mal acht Plätze, sondern etwas weniger vorzuhalten. Nach den Leitlinien des Bayerischen Tennisverbands wären für 650 Tennisspieler 13 Plätze ausreichend.

Alle am selben Tisch

Auch ein künftiges Vereinsheim im Norden könnte von dem Mehr an Kunden profitieren. Wobei es im TC wiederum Vorbehalte gibt, dass das Clubheim dann auch das Sportheim der Fußballer wäre. Oberg hat die Ehrenamtlichen im Blick, bei einem Zusammengehen müssten nicht mehr zwei komplette Teams — vom Sportwart bis zum Jugendbetreuer auf die Beine gestellt werden.

Am Ende zähle, sagt Oberg, dass das Tennisspielen für die TC-Mitglieder nach dem Umzug genauso attraktiv bleibe, wie auf dem jetzigen Gelände.

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