Todesurteil für Allee in Igensdorf nicht akzeptiert
31.7.2015, 06:00 UhrDie Allee in der Forchheimer Straße prägt das Ortsbild. Darüber sind sich die Gemeinderäte einig, denen daher die vom Gutachter empfohlene Fällung der Kastanienbäume nur als allerletzte Möglichkeit einleuchten will.
Im Fokus stehen die Bäume auf der Ostseite der Forchheimer Straße, etwa in Höhe des Ärztehauses und gegenüber vom Rathaus. Die Wurzeln haben das Pflaster des Gehwegs und die Bordsteine angehoben und etliche Stolperfallen entstehen lassen. Also wurde vorrangig nach einer Möglichkeit für die Sanierung des Fußwegs gesucht, bei der auch an die Versorgungsleitungen darunter gedacht werden muss.
Strapaze für Pflanzen
Erst im Zug dieser Überlegungen tauchte die Frage auf, ob die Bäume eine Sanierung des Gehweges verkraften würden. Zur Prüfung wurde von Bauhofmitarbeitern an zwei Kastanienbäumen vor dem Ärztehaus der Pflasterbelag geöffnet und die Wurzeln freigelegt. Ein Sachverständiger untersuchte dann die Bäume.
Sein Gutachten, von Bürgermeister Wolfgang Rast in der Gemeinderatssitzung vorgetragen, kommt tatsächlich einem Todesurteil gleich. Die Rosskastanienbäume östlich der Forchheimer Straße zeigen demnach „eine deutlich angegriffene Vitalität“, was auf mehrere Faktoren zurückzuführen sei.
Schlechter Standort
Erstens „stocken“ die Kastanien an einem sehr schlechten Standort mit sehr kleinen Baumscheiben und überwiegend versiegeltem Umfeld. Weiter wurden die Kastanien offensichtlich schon mehrfach gekappt und dabei so viel Blattmasse genommen, dass die Nährstoffzufuhr stark eingeschränkt wurde. An etlichen Kastanien wurden zudem offensichtlich schon Wurzeln gekappt oder beschädigt.
Die Sanierung des Gehwegs entlang der Kastanienbäume würde zu weiteren Schäden an den Bäumen führen. Aus der Sicht des Sachverständigen würden die Kastanienbäume diesen Eingriff nicht überstehen. Er attestiert den Bäumen null Zukunftschancen und empfiehlt als einzige Maßnahme die Fällung der Kastanien.
Bauverwaltung beauftragt
Da dieses Urteil auch alle anderen noch stehenden Bäume treffen würde und die Allee als Schattenspender für die Fußgänger eine Rolle spielt, wollte der Gemeinderat der Empfehlung nicht uneingeschränkt und ungeprüft nachkommen. Er beschloss ohne Gegenstimme, dass die Bauverwaltung ein Gesamtkonzept mit der Ausarbeitung von Sanierungsvarianten für den Bereich der Parkplätze und dem Gehweg vor den Anwesen Forchheimer Straße 6 und 8 entwerfen soll.
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