Tourismus fest im Blick

12.6.2015, 06:00 Uhr
Tourismus fest im Blick

© Rolf Riedel

Mit Bewunderung, vielleicht auch mit etwas Neid, schielt man zur Nachbargemeinde Egloffstein, wo die Voraussetzungen für diesen Wirtschaftsfaktors längst geschaffen wurden. Dort gibt es einen funktionierenden Tourismusverein, den die Gemeinde mit jährlich 18 000 Euro unterstützt, und der sich ein kleines Büro leistet, die „Tourist-Info“. Auch im Gräfenberger Stadtrat wird die Forderung nach einer solchen Institution immer lauter.

SPD-Stadträtin Regine Bleckmann, die bei Schmetterling Reisen vier Jahre dieses besondere Geschäft beobachtet hatte, hat schon entsprechende Seminare besucht. Ihr Motto: „Was andere können, können wir auch!“ Sie lud nun zu einem Infoabend ins Sportheim des TSV Gräfenberg ein. Rund 80 Zuhörer kamen, darunter die Bürgermeister aus Gräfenberg, Weißenohe und Hiltpoltstein, einige Stadträte, Sandra Schneider von der Tourismuszentrale (TZ) in Ebermannstadt und Michael Wirth, Vorsitzender des Egloffsteiner Tourismusvereins.

Sandra Schneider, die schon oft die Gemeinderäte über die Möglichkeiten der Tourismuszentrale informiert hat, stellte die Aktivitäten und Aufgaben der TZ vor. Es gelte Synergien zu nutzen, sich auf attraktive Themen, Zielgruppen und Quellmärkte zu konzentrieren und die Reibungsverluste zwischen den Ebenen zu minimieren. Die TZ sei die Tourismus-Marketing-Organisation, die Ressourcen aus den Landkreisen Bamberg, Bayreuth, Forchheim und Kulmbach schöpft. Michael Wirth schilderte die Arbeitsweise der Egloffsteiner Tourist-Info, die mit einer Halbtageskraft besetzt ist. Viele Menschen dort arbeiten ehrenamtlich „mit viel Herz und Einsatz“, so Wirth.

Anschließend warb Regine Bleckmann für die Gründung eines Tourismusvereins und fand damit breite Unterstützung bei den Zuhörern. Als es um die Frage ging, wie die drei beteiligten Kommunen die Aktion finanziell unterstützen könnten, kam von dieser Seite allerdings wenig.

Gräfenbergs Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla fand die Idee durchaus positiv, wollte jedoch zur finanziellen Unterstützung nichts konkretes sagen. Er erkannte „einen dynamischen Prozess“, was die Zuhörer als Aufschub interpretierten.

Weißenohes Bürgermeister Rudolf Braun sagte: „Wir schaffen das schon, schließlich haben wir einen gemeinsamen Jugendpfleger seit zehn Jahren.“ Doch auch er wollte keine Zahlen nennen. Hiltpoltsteins Bürgermeisterin Gisela Bauer betonte: „Bevor ich nicht meinen Gemeinderat informiert und dafür erwärmt habe, kann ich ohne eine finanzielle Größenordnung keine Aussage treffen.“

Unter den Zuhörern verlangte Julia Endreß „wenigstens eine Willensbekundung“, Peter Rammensee eine gemeinsame Erklärung der drei Bürgermeister“ und Bernd Albig wollte „ein Ja oder Nein!“ Regine Bleckmann drängte dann auf ein weiteres Treffen, in dem die Satzung, Mitgliederbeitrag und andere Regularien geklärt werden sollen. Das soll nun am Montag, 22. Juni, um 19 Uhr im TSV-Sportheim in Gräfenberg stattfinden.

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