Träger eines großen Namens

24.7.2015, 18:51 Uhr
Träger eines großen Namens

© Fotos: fra-press

Ein Requiem in der St. Veit-Michaelskirche wurde von Bavarian Brass aus Eschenbach, dem evangelischen Kirchenchor Siegritz sowie dem Männergesangverein Heiligenstadt festlich gestaltet. Zuvor hatte der Bamberger Generalvikar Prälat Georg Kestel, in Konzelebration mit den evangelischen und katholischen Geistlichen, in seiner Predigt einen Satz gesprochen, den Graf von Stauffenberg selbst für seine Beerdigung ausgewählt hatte: „Die Stunde ist da“. Er stammt aus dem Johannesevangelium — ganz in der Tradition seiner Familie und ihres religiösen, geistigen und humanitären Erbes.

Dabei erinnerte der Generalvikar daran, dass der Name Stauffenberg für Tapferkeit und Mut, Gerechtigkeit und Menschenwürde stehe. Gegen Machtmissbrauch und Tyrannei.

Schließlich war Otto Philipp von Stauffenberg als Jugendlicher vor 71 Jahren selbst von den Nazis in Sippenhaft genommen worden, nachdem sein Onkel Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg nach dem missglückten Hitler-Attentat in der Wolfsschanze im ostpreußischen Rastenburg hingerichtet worden war.

Der in München als jüngstes von vier Kindern geborene Otto Philipp verbrachte seine Kindheit und Jugend in Jettingen.

Erst nach amerikanischer Schutzhaft in Pragser Wildsee und in Capri gelangte er über Paris wieder in die Freiheit.

Stammbaum wuchs

Dem Notabitur und Studium der Forstwirtschaft in München folgte dann im Alter von 23 Jahren die Hochzeit mit Oculi Freiin von Lerchenfeld im Bamberger Dom.

Dem Paar wurden vier Kinder geschenkt, die bis heute den Stammbaum um acht Enkelkinder anwachsen ließen. Seine Ehefrau Oculi starb im Jahr 2006 und Zwillingstochter Isabell im vergangenen Jahr.

Der Verblichene war nicht aus dem politischen Leben seiner früher eigenständigen Heimatgemeinde Stücht und dann aus Heiligenstadt wegzudenken, wo er 28 Jahre lang dem Gemeinderat und 18 Jahre lang dem Kreistag angehörte.

Am Familiengrab erwiesen der oberfränkische Bezirkstagspräsident Günther Denzler, der Bamberger Landrat Johann Kalb, der CSU-Landtagsabgeordnete Heinrich Rudrof sowie Bürgermeister Helmut Krämer mit seinem Marktgemeinderat dem verstorbenen Otto Philipp Schenk Graf von Stauffenberg die letzte Ehre — begleitet von den Klängen der Jagdhörner und von den Stimmen des Männergesangverein Heiligenstadt.

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