Ungewöhnliche Flurkapelle in Effeltrich

26.8.2015, 10:00 Uhr
Ungewöhnliche Flurkapelle in Effeltrich

© Franz Galster

Ihre Bezeichnung „Achtsam am Weg“ weist auf die Bedeutung der Kapelle für die Pilgerschaft hin. Sie liegt auf dem Weg von der Bischofsstadt Bamberg zur Königsstadt Forchheim und weiter zur Kaiserstadt Nürnberg, mit Fernzielen in Italien und Spanien.

Die Idee für die Wallfahrtskapelle stammt von Markus Nägel aus Effeltrich. Er absolvierte zehn Mal den Jakobsweg nach Santiago de Compostella. Die 900 Kilometer von der spanischen Grenze zum Zielort legte er jeweils zu Fuß zurück. 25 Jahre nahm er an der Wallfahrt nach Habsburg teil. Mit seinem Engagement für den Bau der Kirche will er seinen Dank ausdrücken.

Plan 2010 entstanden

Markus Nägel hatte 2010 die Idee der Flurkapelle in der Sankt-Jakobus-Bruderschaft 1496 eingebracht. Architektin Elisabeth Sternecker aus Hetzles setzte seinen Entwurf um. 2012 entstand der Kapellenverein „Achtsam auf dem Weg“. 2013 stimmte das Landratsamt dem Vorhaben zu.

Als Vorbild für die ungewöhnliche, oktogonale Form der Kapelle diente die Kirche Santa Maria von Eunate am Jakobsweg in Spanien gelegen. Die Bauform ist in frühchristlichen Kirchen, auch im Heiligen Land zu finden. Das Betonfundament bezahlte Confraternitas aus Perugia. Das sei Symbol der Gemeinsamkeit.

Die oben liegenden Fenster sollen den Schutz des Raumes vermitteln. Auf die farbigen Gläser, mundgeblasenen Lambertsgläser, ist man besonders stolz. Zwischen Dachstuhl und Fenstern finden sich die vier Kardinaltugenden Tapferkeit, Gerechtigkeit, Klugheit und Mäßigkeit. Dazwischen die christlichen Tugenden Glaube, Hoffnung, Liebe. Zentrum bildet der Altar, ein naturbelassener Eichenstamm.

Die umlaufenden Bänke in der Kirche stammen aus dem ehemaligen Kloster St. Anton in Forchheim und symbolisieren durch die Art der Aufstellung: Keiner sitzt hinten oder vorne. Finanziert wurde der Bau ausschließlich über Spenden von Vereinsmitgliedern, Förderern, der örtlichen Sparkasse, der Vereinigten Raiffeisenbank und der Confraternita di San Jacopo di Compostella.

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