VfB gelingt Basketball-Coup

7.5.2014, 11:00 Uhr
VfB gelingt Basketball-Coup

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VfB gelingt Basketball-Coup

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Die Europameisterschaft 1971 auf deutschem Boden und die Olympischen Spiele in München ein Jahr später waren Auslöser für einen Basketball-Boom. Der hochgradig athletische und gleichzeitig taktisch anspruchsvolle Team-
sport breitete sich auch in Oberfranken rasant aus. 1976 gründete der TSV Ebermannstadt eine Abteilung, 1978 folgte die DJK Eggolsheim und 1982 die SpVgg Jahn, nachdem einige Spieler von der SpVgg Hausen übersiedelten. Doch nur bis zum Februar 1989 hielt sich Forchheim als Standort. Aufgrund mangelnder finanzieller Unterstützung kam es zum Bruch mit dem Hauptverein und die Abteilung wanderte nach Ebermannstadt ab. Einen Neuanfang wagte 2003 der VfB Forchheim mit einem Integrationsprojekt für Russlanddeutsche. Über den Status einer Hobbygruppe kam die Mannschaft aber nie hinaus.

Wiederum über ein Jahrzehnt musste vergehen, ehe sich drei Kooperationspartner fanden, die in die sportliche Marktlücke der 30 000-Einwohner-Stadt stoßen wollen. Stolz berichtet Franz-Josef Bieber, selbst gerne Hallengast bei den Profis in Bamberg, dass sich die Vereinigten Raiffeisenbanken schon seit Jahren im Nachwuchsbereich engagieren. Seit 2007, so der Marktbereichsleiter des Kompetenz-Zentrums in Forchheim, würden zusammen mit den Brose Baskets Basketball-Schnuppertage an Grundschulen durchgeführt sowie Turniere für die mittleren und älteren Jahrgangsstufen organisiert. „Der Zuspruch war großartig. In fünf Jahren hatten wir 3800 Teilnehmer“, sagt Bieber.

Starthilfe über vier Jahre

Nun soll die Förderung, die Bieber als „Investition in die Heimat“ beschreibt, auf die nächste Ebene gehoben und finanzielle Starthilfe für die Gründung einer Basketballabteilung in einem Forchheimer Verein geleistet werden. Mit der Idee lief Bieber bei OB Franz Stumpf, gleichzeitig Vorsitzender des VfB, offene Türen ein. Der Traditionsklub steckt nach einem unrühmlichen Ausflug in den Handball-Leistungssport (Stichwort Schelsky-Affäre) im Umbruch und bietet seit dem Rückzug der Fußballer keine eigene Mannschaftssportabteilung mehr unter seinem Dach an. „Wir wollen uns künftig auf Hallensportarten spezialisieren und die Chance mit dem Basketball beim Schopfe packen“, sagt Stumpf. Die Kapazitäten für Trainingszeiten seien vorhanden, versichert er.

Konkret wird nun mit dem Aufbau einer U12-Mannschaft begonnen. Die Kosten für den Spielbetrieb, die sich auf mehrere tausend Euro im Jahr belaufen, übernimmt die Raiffeisenbank. Größter Posten seien nicht, wie vielerorts beklagt, die städtischen Hallengebühren, betont Stumpf, sondern die Ausgaben für Schiedsrichter.

Einen ausgebildeten Trainer sowie Bälle und Trikots stellen die Baskets Bamberg zur Verfügung. „Als Profiklub sind wir uns unserer Leuchtturmfunktion in der Region bewusst und unterstützen deshalb den Breitensport. Freilich helfen wir uns damit auch selbst, weil wir Nachwuchs und Fans generieren“, erklärt der zuständige Projektbetreuer Johannes Laub. Auf vier Jahre sind die Kooperation mit dem VfB ausgelegt und die finanziellen Mittel gesichert, wobei sich die Beteiligten schon nach der Hälfte der Zeit wieder zusammensetzen wollen. Bei mangelndem Interesse sei ein vorzeitiger Ausstieg denkbar, doch der Optimismus überwiegt. „Wenn die Sache zum Selbstläufer wird, nehmen wir weitere Jugendteams oder eine Herrenmannschaft mit ins Programm“, teilt das Trio freudig mit. Mit der täglichen Basisarbeit beschäftigt sich als Abteilungsleiter beim VfB ab sofort Josef Heilmann, der die Anfänge des Forchheimer Basketballs als Spieler bei der SpVgg Jahn mitprägte.

Interessierte Jugendliche können sich direkt beim Trainer per E-Mail an dominik.guenthner@googlemail.com anmelden

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