Vom Zaun zum Supermarkt: Das bewegt Hallerndorf

10.12.2016, 10:00 Uhr
Vom Zaun zum Supermarkt: Das bewegt Hallerndorf

© Hallerndorf

Im August 2015 wurde der Parkplatz des Hallerndorfer Kindergartens neu befestigt und mit einem Stabgitterzaun umgeben. Dadurch, so beklagten es nun die Bürger, sei ein Trampelpfad verschwunden, der früher über das Gelände unterhalb des Kindergartens führte. Nun müssten alle, die aus der Wohnsiedlung rund um die Schulstraße zur Kirche wollen, wie etwa Kinder und Jugendliche zum Ministrieren sowie Senioren, entlang der Schnaider Straße außen herum laufen. Auf dem Umweg liegt eine enge und unübersichtliche Kurve ohne Bürgersteig, was ein Anwesender als „eine der größten Gefahrenstellen in Hallerndorf“ bezeichnete.

Bürgermeister Torsten Gunselmann versuchte, die Kritiker zu beruhigen: Durch die Baumaßnahme habe sich die Situation vor Ort „deutlich verbessert“ und man sei „halt Gefahren ausgesetzt im Straßenverkehr“. Wer wolle, könne ein Stückchen weiter oben durch den Garten des Kindergartens laufen, dort gebe es ein Türchen im Zaun. Ein Anwesender sagte jedoch, das Türchen sei oft zugesperrt, besonders an Wochenenden. „Muss erst was passieren?“, fragte ein anderer Mann. Der Bürgermeister versprach daraufhin, er werde mit der Kirchenstiftung reden, um eine Lösung zu finden. Der Kirchenstiftung gehört das Kindergarten-Grundstück.

Das Hochwasserrisiko im Aischtal

Wie schon die Besucher der Haider Bürgerversammlung zeigten sich auch die Hallerndorfer wegen des Hochwasserrisikos im Aischtal besorgt über die umfangreiche Bautätigkeit in Höchstadt: „Kann man da nicht von gemeindlicher Seite aus etwas verhindern?“, wollte ein Mann wissen. Bürgermeister Gunselmann verwies auf kritische Stellungnahmen, die der Gemeinderat zum Höchstädter Großprojekt „Aischparkcenter“ abgegeben habe. Hermann Seebauer von der Rathausverwaltung erklärte, die Stadt Höchstadt habe versprochen, beim Bau des Einkaufszentrums diverse Hochwasserschutzmaßnahmen zu ergreifen. Ob sich Höchstadt an diese Zusagen halten wird oder nicht, wisse man aber nicht.

Kirchweih am Altenheim?

Ebenfalls wie in Haid brannte auch den Hallerndorfern der potenzielle Bau eines Supermarkts in Pautzfeld unter den Nägeln. Die Firma Rewe interessiere sich für den Standort gegenüber des Liapor-Werks, bestätigte der Bürgermeister. Allerdings verfüge die Gemeinde dort noch nicht über die entsprechenden Grundstücke. Er habe zudem Gespräche mit Bürgern geführt, die dazu bereit wären, einen kleinen Nahversorgungs-Laden in Hallerndorf zu eröffnen. Dieser könnte etwa an das auf der Wiese neben dem Rathaus angedachte Seniorenzentrum angegliedert werden, meinte der Bürgermeister. Diese Überlegung gefiel allerdings einer Frau im Publikum nicht, die sich für den Erhalt des freien Dorfplatzes neben dem Rathaus aussprach: „Wenn da ein Altenheim hinkommt, brauchen wir da keine Kirchweih mehr feiern.“

Zu wenig Bauland

In seinem Vortrag erklärte Torsten Gunselmann zudem, dass die 29 Bauplätze im Neubaugebiet Boint bereits komplett verkauft oder reserviert seien und deswegen im Moment kein einziger Bauplatz mehr frei wäre. „Wir stehen in Verhandlungen mit Grundstücksbesitzern, um weitere Baugebiete zu erschließen“, so Gunselmann.

Es gebe zwar zahlreiche Leerstände und Baulücken im Innenbereich, die für den Bedarf an Bauland eigentlich ausreichen würden. Die fraglichen Immobilien befänden sich aber in privater Hand und kaum ein Eigentümer sei bereit, diese abzugeben.

Neues Feuerwehrfahrzeug?

In Willersdorf „werden wir nicht umhin kommen, zu investieren und ein neues Feuerwehrauto zu kaufen“, kündigte Gunselmann an. Die dortige Feuerwehr wünscht sich seit Längerem ein neues Fahrzeug; das alte TSF stammt aus dem Baujahr 1990.

Lückenschluss bei den Radwegen?

Im Jahr 2017 soll außerdem der lang ersehnte Lückenschluss der Radwege zwischen Hallerndorf, Willersdorf und Stiebarlimbach Realität werden. Die Renovierungsarbeiten an der Pautzfelder Sommerscheune neben dem Dorfhaus sollen ebenfalls beginnen. Anerkennung zollte der Bürgermeister den ehrenamtlichen Kräften, die die Hallerndorfer Gemeindebücherei am Leben halten: „Das ist eine Oase unter dem Rathaus-Dach“, ein Besuch dort lohne sich immer.

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