Von Wildschweinproblemen und Bienensterben: Naturtalk im Wald

11.6.2016, 08:00 Uhr
Von Wildschweinproblemen und Bienensterben: Naturtalk im Wald

© Foto: Mathias Erlwein

Bei dem seit mehr als 20 Jahren stattfindenden Treffen versammeln sich Vertreter der verschiedensten Interessengruppe - vom Jäger bis zum Bund Naturschutz-Mitglied an einem Tisch.

Zahlreiche Schutzgebiete

Los ging es mit Johannes Mohr, Fachbereichsleiter für Ökologische Kreisentwicklung, Landschaftspflege  und Landespflege im Landratsamt, mit einer kurzen Zusammenfassung über die Kategorien der Schutzgebiete im Landkreis. „Bis auf einen Nationalpark und ein Biosphärenreservat gibt es bei uns alles“, so Mohr. Zwei Drittel der Landkreisfläche sind nach seinen Aussagen einer Schutzordnung unterstellt.

Als „Neuling“ in der Runde durfte sich Wolf-Dietrich Schröber vorstellen. Er berichtete von rund 300 Imkern im Landkreis und deren wichtiger Arbeit. „Das lautlose Sterben der Bienen geht weiter“, zog er ein Fazit. Von einem überaus interessanten Projekt des Bayerischen Jagdverbandes mit der „durchwachsenen Silphie“ berichtete Hartmut Wunderatsch. Aufgrund ihrer großen Biomasseproduktion könnte sie als Ersatz für Mais angebaut und so das Wildschweinproblem auf den Äckern eingedämmt werden. Stefan Distler von der Forchheimer Stadtförsterei hatte Positives zu berichten: „Das Vertragsnaturschutzprogramm mit 40 Hektar Fläche im Stadtwald ist gerade neu verlängert worden.“

Bitte der Vogelschützer

Eine große Bitte an die Landwirte richtete Helmut Schmitt vom Landesbund für Vogelschutz. Er wünschte sich, dass beim Mähen Wiesenmosaike stehen gelassen werden, damit die Vogelwelt Rückzugsmöglichkeiten hat. Hermann Greif vom Bayerischen Bauernverband gab zu Bedenken, dass es seiner Ansicht nach genug Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sind: „Allein 30 000 Hektar an Ackerfläche wurden in Bayern letztes Jahr stillgelegt. Die Siedlungsflächen haben zugenommen, ebenso die Waldflächen, nur die landwirtschaftliche Fläche nimmt stetig ab.“

Ein ganz besonderes Anliegen hatte Naturschützer Gunter Brokt. Immer wieder werden Greifvögel bei ihm abgegeben, die verletzt sind. Er könne das nicht mehr leisten. Auch das Tierheim sei damit überfordert, pflichtete ihm Marianne Wende bei. Die Lösung wäre eventuell eine Auffangstelle im Wildpark Hundshaupten.

Der Abschluss der Diskussionsrunde blieb Friedrich Oehme vom Bund Naturschutz mit der Vorstellung eines neuen Projektes überlassen. Man wolle ganz neu ein „Blühfleckenkataster“ im Landkreis entwickeln. Kleine Parzellen, die nicht mehr gebraucht werden, könne man bei ihm dafür anmelden.

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