Vorhang auf! Puppentheatertage feiern 20. Jubiläum

25.10.2015, 12:09 Uhr
Harald Sperlich steckt Herzensblut in seine Performance.

© Udo Güldner Harald Sperlich steckt Herzensblut in seine Performance.

Die 20. Forchheimer Puppentheatertage überraschten mit einem vielfältigen, mitreißenden, aber auch anspruchsvollen Programm. Die Gäste im Jungen Theater erlebten einen Flugzeugabsturz und die anschließende Robinsonade hautnah mit. Das von Inga Schmidt geschriebene und selbst gespielte Stück „Nirgendwo“ war der leise Höhepunkt, mit dem das Berliner Ensemble "artisanen" beeindruckte. Die Zuschauer staunten bei einer Varieté-Vorstellung des "Hohenloher Figurentheaters", die sich zu einem blutigen Eifersuchtsdrama weitete. Das Ehepaar Johanna und Harald Sperlich an den Fäden gestaltete das Spiel derart realistisch und führte ihre Darsteller aus Lindenholz so genial über die Bühne, dass man beinahe glaubte, echte Menschen mit echten Gefühlen dort zu sehen.

Nur das Kinderstück "Ente, Tod und Tulpe" nach dem preisgekrönten Buch Wolf Erlbruchs erlitt einen kaum zu verstehenden Besucherschwund. Wohl wegen der düsteren Thematik, die von den "artisanen" Inga Schmidt und Stefan Spitzer jedoch federleicht und mit wundervoll poetischen Szenen inszeniert wurde. Die Puppentheatertage finden ihren Abschluss mit dem modernen Märchen "König Sofus und das Wunderhuhn" aus der Feder Tankred Dorsts und einem Blick hinter die Kulissen.

Keine Kommentare