Walberlafest: "Nauf" auf den Berg der Franken

6.5.2018, 20:00 Uhr
Walberlafest:

© Marquard Och

Ein frischer Wind wehte am Freitag auf dem Plateau des Tafelbergs. Ein Ring von 300 Zuschauern legte sich um die Akteure der Kirchehrenbacher Heimatfreunde und Kerwasburschen, die sich jetzt ans Werk machten, den vorher im Gemeindewald "ausgegrabenen Kerwasmaier" wieder in die Senkrechte zu hieven. Unter der Regie von Stefan Kraus war die Arbeit der 25 Männer nach kaum einer halben Stunde getan.

Mit dem letzten eingeschlagenen Pflock gab es Beifall und die "Ehrabocher Musikanten" spielten zum Standkonzert auf: "Die Kerwa is kumma, die Kerwa is doo". Und schon zogen die "Stäudla" — der Nachwuchs des Heimatvereins — zum Tanzreigen ein: 26 Trachtenmädchen, so viele wie nie, drehten ihre Kreise zu den "Liedla" vom "Feuerwehrhäusla", dem "Schlampera" und einer abschließenden "Sternpolka". Nicht zu vergessen seien dabei zwei "tapfere" Burschen, die ebenfalls Tanzbeine schwangen.

Zehn Jahre, zehn Hiebe

Zum zehnten Mal trat Anja Gebhardt zum Bieranstich an. Dabei räumte sich die Gemeindechefin zum "kleinen Jubiläum" den Bonus von zehn Schlegelhieben ein — ganze drei nahm sie in Anspruch, dann strömte das Greif-Freibier in die Krüge.

"Bilderbuchwetter" mit 24 Grad und Sonnenschein lockte am Samstag wieder Tausende zum Walberlafest auf die "Ehrenbürg". "Naufwärts geht’s leichter wie nunterwärts" war vielfach von den "Bezwingern" der 532 Meter Höhe zu hören.

Sieben Euro Parkgebühr und acht Euro für das Taxi auf die halbe Höhe empfanden einige schon als "heftig", aber wenigstens haben die 17 Brauereien, die in den Zelten der meist Kirchehrenbacher Vereine ihren Gerstensaft ausschenkten, den Bierpreis gehalten: Über sechs Euro für die Maß gab es kaum Gemecker. "Bassd scho, ach Gott is des schee", "edz hau ma uns an Langosch nei", "na, mir bringst Broadwörscht mit": Mit Wortfetzen wie diesen zeigte sich am Ende: Das Walberlafest gehört zur fränkischen Kultur.

 

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