Was der Landkreis von Slowenien lernen kann

27.8.2016, 14:00 Uhr
Was der Landkreis von Slowenien lernen kann

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Slowenien ist seit dem 25. Juni 1991 selbstständig und verabschiedete wenige Monate später eine demokratische Verfassung nach europäischem Vorbild. In einer Volksabstimmung wurde von der Bevölkerung im Jahr 2003 mit deutlicher Mehrheit der Beitritt zur Europäischen Union und zur Nato beschlossen, der am 1. Mai 2004 vollzogen wurde.

Seither hatte das Land allerdings mit wirtschaftlichen Schwankungen zu kämpfen. Dies liegt auch an einer zwar ausgewogenen, aber von weniger leistungsfähigen Industriestrukturen durchzogenen Volkswirtschaft.

Viele Arbeitslose

Die Arbeitslosenquote des Landes liegt seit der Finanzkrise 2009 beständig über zehn Prozent. Trotz eines noch immer vorhandenen Haushaltsdefizits wollen die Slowenen allerdings aus eigener Kraft eine höhere wirtschaftliche Stabilität erreichen.

Der erste Besuch der Forchheimer Gruppe, der neben der Leader-Aktionsgruppe-Vorstandschaft (LAG) mit Landrat Hermann Ulm auch die Bürgermeister Gertrud Werner, Heinz Richter, Franz Schmidtlein und Gerhard Riediger angehörten, galt der LAG Drava, im ländlichen Umfeld der zweitgrößten Stadt Maribor gelegen. Die junge LAG versucht, in ihrer sehr stark agrarisch geprägten Gegend vor allem neue Akzente im Tourismus zu schaffen.

Da das Thema Wandern eine gewichtige Rolle in der Entwicklungsarbeit dieser Region spielt, können innerhalb dieses Themas in den nächsten Jahren wichtige inhaltliche Transfers stattfinden. Das gleiche gilt für das zweite Entwicklungsziel, die Aufarbeitung kultureller Ressourcen im Land an der Drau.

Weinanbau ist dominant

Zweites Reiseziel war die Obstbauregion Brda im Westen Sloweniens, an der Grenze zu Italien gelegen. Diese Region hat von der Natur alle Vorzüge zum Obst- und zum Weinanbau erhalten. Die Landschaft, von ihrer Erscheinungsform der Toskana vergleichbar, bietet ideale Voraussetzungen für den Kirschen-, Zwetschgen- und Pfirsichanbau. Damit ergeben sich in der Steinobstbewirtschaftung ausgezeichnete Kooperationsmöglichkeit mit dem Obstanbau im Forchheimer Land. Dominant sind allerdings die Weinlagen, die durch verbessertes Know-How zahlreicher professioneller Winzer ausgezeichnete Produkte hervorbringen, von denen sich die Exkursionsteilnehmer bei einem Empfang im Keller der Goriska Brda durch den örtlichen Bürgermeister und das Management für die Regionalentwicklung überzeugen konnten.

In beiden Regionen diskutierten die Teilnehmer mit Politikern vor Ort über die Möglichkeiten der Entwicklung des ländlichen Raumes. Der LAG Kulturerlebnis Fränkische Schweiz wurde in den jeweiligen Verwaltungszentren ausführlich Gelegenheit gegeben, den Landkreis Forchheim und seine Arbeit zur Regionalentwicklung zu präsentieren.

Beide slowenische Leader-Aktionsgruppen nahmen die Einladung von Landrat Ulm zu einem Informationsaustausch im Landkreis Forchheim mit großem Interesse an. Bereits für April 2017 kann die LAG des Landkreises einen Besuch der slowenischen Bürgermeister und Regionalmanager im Forchheimer Land planen.

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