Was passiert mit Forchheims Eier-Kreisel?

9.1.2018, 10:00 Uhr
Was passiert mit Forchheims Eier-Kreisel?

© Foto: Roland Huber

Einer der größten Kritiker der jetzt eingerichteten, provisorischen Kreisverkehrslösung, der Fahrlehrer Josef Metzner, ist inzwischen ein großes Stück von seiner ablehnenden Haltung abgerückt, wie er einräumt. Der eierförmige Kreisel entspricht zwar in keiner Weise Recht und Gesetz, so Metzner, aber: "Jetzt muss ich doch sagen, er hat sich gut bewährt."

Derselben Meinung ist der zuständige Mitarbeiter im städtischen Verkehrsamt, Roland Brütting. Dass der Kreisel sich bewährt habe, sei auch an den Reaktionen abzulesen: "Sowohl aus der Bevölkerung wie auch aus der Politik" sei die Rückmeldung positiv. Deswegen werde die Stadt vorläufig auch dann den Kreisverkehr nicht aufheben, wenn die Baustelle am Brauhaus endgültig aufgelöst sein wird. Die Sperrung der Durchfahrt zwischen Paradeplatz und Hornschuchallee am Brauhaus-Eck wurde gerade noch einmal bis Ende Februar 2018 verlängert.

Der eierförmige Kreisel als Dauer-Provisorium: Natürlich sprechen die Verkehrsexperten hier von einem vorübergehenden Zustand. Aber bekanntlich ist ja alles relativ, vor allem die Haltbarkeit eines Provisoriums. Wie lange diese Zwischenlösung tatsächlich Bestand haben wird, hängt zunächst davon ab, wann der Paradeplatz (ein Provisorium seit über drei Jahrzehnten) umgestaltet werden kann. Zum Ende des letzten Jahres beauftragte die Stadt, wie berichtet, ein Büro damit, einen Gestaltungswettbewerb vorzubereiten.

Nach dem Wettbewerb wäre dann vor dem Umbau, aber nur, wenn die Stadt bis dahin genügend Geld (oder öffentliche Förderung in Aussicht) hat. Die Neugestaltung des Paradeplatzes beherrschte bereits den OB- und Stadtratswahlkampf von 2014, ohne dass tatsächlich die Aussicht bestanden hätte, bis 2020 substanziell etwas zu ändern.

Ein dauerhaft gesetzeskonformer Kreisverkehr muss zum Beispiel einen bestimmten Durchmesser haben. Um diesen erreichen zu können, sagt Roland Brütting, müsste mehr Straßenraum als bisher herangezogen werden. Die Ampeln würden sowieso weichen, im Zuge der Platzneugestaltung wäre somit mehr (Frei-)Raum für einen ordentlichen Kreisverkehr.

Straße sperren

Ginge es nach Josef Metzner, dem Fahrlehrer, sollte noch besser die Straße entlang des Paradeplatzes für Pkw gesperrt und nur noch für Busse und Taxis geöffnet werden. Auf Höhe von Foto-Brinke würde er für alle, die auf der Nürnberger Straße von Süden kommen, einen Wendehammer einrichten: "Dann wäre alles viel sicherer", glaubt Metzner. Er hat dabei vor allem den Schülerverkehr im Blick. Mehrfach sind in den letzten zwei Jahren Jugendliche im Gewimmel nach Schulschluss oder vor Schulbeginn von unvorsichtigen Autofahrern angefahren und verletzt worden.

Die Sprecher der beiden Stadtratsfraktionen CSU und SPD, Udo Schönfelder und Reiner Büttner, halten in schönster Eintracht das Experiment mit dem Kreisverkehr für gelungen und plädieren für seine Verstetigung: "Er ist grundsätzlich verkehrsfluss-begünstigend", so Schönfelder. Zwischen Foto-Brinke und Marktplatz würde er dann durchgängig Schrittgeschwindigkeit einführen anstelle des heute geltenden Wechsels zwischen Schritt, Tempo 30 und wieder Schritt. Aber das war seinerzeit ja sowieso nur eine provisorische Regelung.

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