Wasserversorgung 2016: eigentlich kein Problem

24.5.2016, 10:00 Uhr
Wasserversorgung 2016: eigentlich kein Problem

© Archivfoto: Berny Meyer

Anlass für die zeitige Nachfrage beim Zweckverband Leithenberggruppe ist nicht das aktuelle Wetter, das eher Tropfen als Sonnenstrahlen verheißt. Vielmehr machte der Wasserversorger im vergangenen August überregionale Schlagzeilen mit einer vorübergehenden Beschränkung des privaten Wasserverbrauchs. Was ist, wenn auch heuer wieder über zwei bis drei Monate der Regen ausbleibt? Müssen sich die Kersbacher dann wieder auf ein Gießverbot einstellen?

Auf keinen Fall, sagt Paul Steins, Vorsitzender des Zweckverbandes Leithenberggruppe: „Von den Wasservorräten her gibt es überhaupt kein Problem.“ Letztes Jahr im August hätte es zwar eigentlich auch kein Problem geben dürfen. Doch kamen an besagtem Wochenende leider ein paar Probleme zusammen: „Es gab eine ungünstige Konstellation“, so Steins. Zum einen hat damals wohl ein „Großabnehmer“ nicht aus eigener Zisterne gegossen („Wir haben hier viele Baumschulen“), sondern mit Wasser aus der öffentlichen Leitung. Dadurch ist der Verbrauch an diesem einen Wochenende laut Steins etwa dreieinhalb Mal so hoch gewesen wie an „normalen“ Wochenenden. Zum anderen ist eine Pumpe kaputt gegangen, so dass der Hochbehälter in Effeltrich, von dem aus die Leitungen befüllt werden, irgendwann leer war.

Schon eine Woche später war der Normalzustand wiederhergestellt und das Verbot des Gartengießens und Autowaschens konnte wieder aufgehoben werden. Die Leithenberggruppe besteht seit 1962. Seit 1966 holt sie ihr Wasser aus eigenen Tiefbrunnen. 1997 wurde der bisher letzte von fünf Brunnen in Betrieb genommen. Sie befinden sich alle zwischen Kersbach, Poxdorf und Effeltrich.

Die Leithenberggruppe versorgt rund 8500 Menschen mit Wasser, neben Kersbach, das zu Forchheim gehört, auch die Baiersdorfer Stadtteile Hagenau und Igelsdorf, den Ortsteil Gaiganz von Effeltrich, die Gemeinde Poxdorf, den Ortsteil Pommer von Igensdorf und den Ortsteil Ermreus von Kunreuth mit ihrem Wasser.

Brunnen und Zisternen

Probleme mit Wasserknappheit, und sei der Sommer noch so trocken, kennen auch die Stadtwerke nicht, die außer Kersbach den ganzen Rest der Stadt beliefern. Das städtische Gartenamt verwendet fürs öffentliche Grün sowohl Stadtwasser wie auch Wasser aus eigenen Brunnen und Zisternen.

Am Neuen Friedhof etwa fasst ein Auffangbecken 1300 Kubikmeter Wasser. Sollte das trocken fallen, wird mit Wasser aus öffentlicher Leitung gegossen. Am Alten Friedhof besteht ein eigener Brunnen, auf den Friedhöfen der Stadtteile wird mit Stadtwasser gegossen (außer in Kersbach).

Das Wasser für Bäume und Grünanlagen kommt aus Brunnen am Stadtpark und auf der Sportinsel sowie von einer Zisterne im Gartenamt, wie dessen Leiter Herbert Fuchs unlängst dem Planungsausschuss des Stadtrates auf einen Antrag der Freien Wähler hin mitteilte. Die Tanks auf den Lkw werden mit Brunnenwasser gefüllt. Die Blumenkästen am Rathaus und die Flächen mit wechselnder Bepflanzung werden mit Stadtwasser gegossen.

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