Weilersbacher Bürgermeister packte grobes Besteck aus

26.6.2015, 17:00 Uhr
Weilersbacher Bürgermeister packte grobes Besteck aus

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WEILERSBACH — Die Weilersbacher können sich berechtigte Hoffnung machen, dass in nicht allzu ferner Zukunft eine Filiale einer Lebensmittelkette dafür sorgen wird, dass nicht wegen jedem Liter Milch eine Autofahrt nach Reuth oder Kirchehrenbach notwendig wird.

Allein über die nicht abgestimmte Vorgehensweise zur Gewinnung eines Investors gerieten sich in der öffentlichen Sitzung die Gemeinderäte Norbert Sebald und Patrick Schroll (beide Bürgerrecht Weilersbach) auf der einen Seite und Bürgermeister Gerhard Amon (CSU-Aktive Bürger) auf der anderen Seite heftig in die Haare.

Was war geschehen? Im Spätherbst letzten Jahres stellte Schroll, der in Bamberg studiert, ein Projekt der Uni Bamberg vor, in dessen Rahmen zahlreiche Haushalte in Weilersbach nach ihren Vorstellungen eines Nahversorgungskonzeptes in ihrer Gemeinde befragt werden sollten. Diese Erkenntnisse sollten in die weitere Vorgehensweise mit einfließen.

Allein im Gasthaus

Als Schroll nun vor wenigen Wochen das Ergebnis der Studie in einem Gasthaus präsentierte, stand er nahezu alleine da. Zeitgleich – der Termin stand schon länger fest — tagte die Fraktion CSU-Aktive Bürger im Rathaussaal und stellte eigene Überlegungen an. Dies wurde von Schroll heftig kritisiert: „Ich finde das schade, das ist ein Gegeneinander und kein Miteinander.“

Norbert Sebald hielt nun Amon vor, dass das Ergebnis der nicht öffentlichen Sitzung wenige Tage später im Mitteilungsblatt als Ergebnis der Arbeit der Fraktion CSU-Aktive Bürger präsentiert wurde: „Nicht nur, dass hier Interna aus der nichtöffentlichen Sitzung ausgebreitet werden, wenn schon, dann war hier der Bürgermeister aktiv und nicht die Partei.“

Auch Bernhard Hack bestätigte, dass er zwei Tage nach der Sitzung in der Gemeinde auf das Ergebnis angesprochen worden sei. Amon sah den Einwand Sebalds als Provokation, die Diskussion geriet aus dem Ruder und eskalierte in gegenseitigen Beschimpfungen, bei denen Schroll Amon fehlende Führungsqualitäten vorwarf. Diesen Vorwurf konterte der Bürgermeister mit einem deftigen Schimpfwort. Norbert Sebald verließ daraufhin kurz den Sitzungssaal. 2. Bürgermeister Marco Friepes (CSU-Aktive Bürger) hatte zu tun, die Wogen wieder einigermaßen zu glätten. Bürgermeister Amon sagte gegenüber den NN, er habe sich bei Schroll entschuldigt. Schroll bestritt dies jedoch vehement. Das Konzept des Handelsriesen Edeka wird nunmehr in der kommenden Sitzung öffentlich vorgestellt.

Neue Leitungen

Diplomingenieur Max Brust stellte die ausgearbeitete hydraulische Leitungswasserberechnung für die Ortsnetze in Weilersbach und Reifenberg in Form eines Grobkonzeptes vor. Die Details werden im September ausführlich besprochen.

Aufgrund der Vorberatungen im Sport- und Kulturausschuss zur Jugendarbeit machte Marco Friepes den Vorschlag, in den nächsten Wochen alle Jugendlichen im Alter von zehn bis 18 Jahren anzuschreiben und an einem Samstag in den Ferien zu einer offenen Diskussion über ihre Vorstellungen einzuladen.

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