Weißer Rauch über Schulstraße: Habemus Citymanager

17.11.2017, 18:23 Uhr
Weißer Rauch über Schulstraße: Habemus Citymanager

© Horst Linke

Seit zwölf Jahren, sagte CSU-Sprecher Udo Schönfelder, werde nun schon an dem Thema Citymanager herumgebastelt. Das hätte schneller gehen müssen. Lisa Hoffmann (SPD) korrigierte ihn: Seit zwölf Monaten, müsse es heißen. Doch Hoffmann gestand kurz darauf: "Ich habe selber überlegen müssen, ob es nicht wirklich zwölf Jahre waren."

Auf gut Fränkisch: Seit Ewigkeiten wabert das Thema Citymanager durch die Stadt. Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) hätte sich auch eine frühere Entscheidung gewünscht, sagte er. Ausführlich stellte er seine Absichten dar. Ihm sei die "fraktionsübergreifende Einigkeit" wichtig. Sein Wunsch sei es, die beiden Händlervereinigungen Werbegemeinschaft und Innenstädter zusammenzubringen: "Ich möchte gerne eine Organisation als Ansprechpartner, ehe wir den Citymanager installieren."

Dazu sei das letzte Wort noch nicht gesprochen, auch wenn bisherige Mediationsversuche nicht von Erfolg gekrönt waren. Kirschstein ließ durchblicken, dass die jeweiligen Chefs auf dem Weg zur Gemeinsamkeit weiter seien als die Mitglieder. Er sprach auch vom "Spannungsfeld Innen- und Außenstadt". Dem Citymanager, der auch eine Citymanagerin sein kann, gab er jedenfalls mit auf den Weg, er oder sie müsse "ein Netzwerker" sein.

Für die CSU stehen "Leerstandsmanagement und Veranstaltungen" im Mittelpunkt des Aufgabenprofils, machte Udo Schönfelder klar. Annette Prechtel (FGL) ist das zu wenig: "Es geht um viel, viel mehr." Zum Beispiel müsse ein "positives Leitbild" für die Innenstadt ausgearbeitet werden entlang der Fragestellung: "Was wollen wir denn hier erreichen?" Die Innenstadt sei "mehr als Handel und Veranstaltungen". Die umfangreiche Stellenausschreibung, die der OB vorlegte, könne nur ein "Allroundgenie ausfüllen, das man sich backen müsste", meinte Prechtel.

Ulrich Schürr (JB) stimmte zwar mit Ja, fand aber das Ergebnis der zwölfmonatigen Vorbereitung "enttäuschend: Wir treten auf der Stelle". Für die FDP, sagte Sebastian Platzek, wäre das Citymanagement in privater Unternehmerhand besser aufgehoben gewesen als in der Verwaltung: "Dann würde nämlich unternehmerisch gedacht und gestaltet, nicht nur verwaltet." Noch dazu störte ihn, dass die Stelle auf zwei Jahre befristet sein soll: "Und dann suchen wir jemanden mit Motivationsfähigkeit?" Die FDP lehne diese Stelle daher ab. OB Kirschstein gab Platzek recht: Auch er hätte das Citymanagement lieber bei den Werbegemeinschaften angesiedelt gesehen, aber die waren dazu bekanntlich nicht bereit. Nun sei die Stadt als "Impulsgeber" gefragt. Die Stelle solle sich "verselbstständigen" und vielleicht dann "an die Händlerschaft zurückkehren".

Der oder die Citymanager/in soll ein Marketingkonzept erarbeiten zur Erhöhung der Attraktivität der Innenstadt, die Kommunikation und Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure fördern, das Flächenmanagement fortschreiben, Maßnahmen zur Kundenbindung und Kaufkraftentwicklung erfinden, Netzwerke aufbauen und pflegen und die Aktivitäten in der Innenstadt auswerten können. "Das muss einer sein", sagte Udo Schönfelder, "den man bremsen muss, nicht anschieben".

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