„Weltbild verändert“

9.1.2015, 12:00 Uhr
„Weltbild verändert“

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Erstmals bei einer derartigen Hilfslieferung dabei waren von der Realschule Scheßlitz Jana und Jule, die mit ihrer (ebenfalls mitgereisten) Lehrerin Evi Heidinger allein 600 Spendenpäckchen beisteuerten. „Eine Woche Rumänien hat unser Weltbild verändert“, haben die Schülerinnen im Januar-Rundbrief des Missionsvereins geschrieben.

3200 Kilometer gefahren

„Eine unvergessliche Erfahrung, soviel Freude, Armut und Leid haben wir noch nie erlebt“, fassten die Neuntklässlerinnen nach der doch anstrengenden Reise über 3200 Kilometer ihre Eindrücke zusammen, „aber wir würden sofort wieder mitfahren“.

Jule und Jana unterstützten die Lehrerin bei deren bereits zehnter Spendenaktion. Im gleichen Maß, wie der Päckchenberg wuchs, steigerte sich ihre Vorfreude.

Lebkuchen und Glühwein

Aus dem Verkauf von Lebkuchen und Glühwein bei Schulveranstaltungen überreichten die Jugendlichen dem Missionsverein-Vorsitzenden Friedrich Dorsch schon bei der Abfahrt den Erlös in Höhe von 770 Euro; die Hälfte der 1500 Euro Unkosten war damit gedeckt, freute sich der Vorsitzende, der bei dieser Hilfsfahrt gleichzeitig den Reiseleiter gab.

Das eigentliche Glück sei dann doch eher in den Augen und in dem Lachen der beschenkten Kinder in Waisenhäusern, Behindertenheimen oder einer Kinderkrebsstation zu erleben gewesen, berichteten die Schülerinnen.

Nur zu Fuß waren auf Schlammwegen entlegene Dörfer zu erreichen; in einem der fast zerfallenen Häuser wurde direkt neben dem Sofa ein Schwein geschlachtet: „Das Leben in Rumänien ist komplett anders. Positive wie negative Erlebnisse werden uns in Erinnerung bleiben“, äußerten die Freundinnen. Nicht vergessen werden sie auch den Satz des rumänischen Wegbegleiters, Pfarrer Edi Rudolf: „Wenn du nicht an Gott glaubst, bist du hier verloren.“

Selbst Erfahrungen sammeln

Beeindruckt von dem vorbildlichen Einsatz ihrer Schülerinnen Jana und Jule zeigte sich die nach 2004 zum zweiten Mal mitgereiste Lehrerin Evi Heidinger.

„Weltbild verändert“

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Es sei essenziell wichtig, dass Schüler selbst erfahren können, was sich manchmal schlecht in Worte fassen lässt: „Genau diese Situationen prägen, junge Menschen werden sensibilisiert und der Schulunterricht bleibt so nicht nur Theorie“, betonte Heidinger bei ihrem Dank an die Schulleitung und die Hilfsbereitschaft der Eltern, die die Aktion erst möglich gemacht hatten.

„Hervorragendes Team“

„Wir waren ein hervorragendes Team“, bestätigte die Studienrätin den weiteren Fahrzeugelenkern und Helfern Alfons Ruß (Oberfellendorf), Manfred Dorsch (Traindorf), Dietmar Scholz (Wimmelbach) und Otto Audenrith aus Siegritz, alle hatten für die Weihnachtspäckchenfahrt acht Tage Urlaub geopfert.

Dank richtete Friedrich Dorsch an 45 Kindergärten, Schulen, Vereine und Familien aus den Landkreisen Bamberg, Bayreuth, Forchheim und Erlangen für die große Spendenbereitschaft. Insgesamt 22 Einrichtungen und Familien in Rumänien und Moldawien wurden mit den Gaben bedacht.

Im Jahr 2015 sei es dem Missionsverein vorrangig, das in Rumänien begonnene Projekt „Hausaufgabenbetreuung“ und in Moldawien den Ausbau eines Hauses für alleingelassene Jugendliche voranzutreiben sowie mitzuhelfen, die medizinische Versorgung von mittellosen Kindern auch in der Ukraine zu verbessern.

„Um diese Aufgaben bewältigen zu können, bitten wir um weitere Geld- und Sachspenden,“ appellierte der Missionsvereinsvorsitzende Friedrich Dorsch an die weiter anhaltende Hilfsbereitschaft der Öffentlichkeit im Raum Fränkische Schweiz.

E-Mail: friedrich.dorsch@lasst-uns-gehen.de; kontakt@lasst-uns-gehen.de. Für Spenden zugunsten der genannten Projekte hier die Kontoverbindungen: Konto Raiffeisenbank Heiligenstadt: BIC: GENODEFIHIS, IBAN: DE74770690510000021660; Konto Sparkasse Heiligenstadt: BIC: BYLADEMISKB, IBAN: DE27770500000810918227.

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