Wie steht es um die Schulen im Landkreis Forchheim?

11.9.2016, 09:59 Uhr
Es geht wieder los: 3952 Mädchen und Jungs drücken ab Dienstag in einer der 30 Grundschulen im Landkreis die Schulbank.

© dpa Es geht wieder los: 3952 Mädchen und Jungs drücken ab Dienstag in einer der 30 Grundschulen im Landkreis die Schulbank.

Am Anfang muss eine Zahl stehen: Mindestens 3952 Mädchen und Jungs werden ab Dienstag, 13. September, wieder die Schulbank drücken und zwar in einer der 30 Grundschulen im Landkreis. Das scheinen ein paar weniger als im Schuljahr zuvor zu sein (4134), die Zahl ist aber nicht die allerneueste. Pi mal Daumen steigt die Zahl der Grundschüler seit etwa 2013 wieder leicht an, sagt Ulrich Löhr, Schulamtsdirektor in Forchheim. Aber nicht überall gleich im Landkreis.

Da gibt es zum Beispiel die Orte entlang der A 73 wie Hausen, Heroldsbach und Forchheim natürlich. Oder die im Umkreis von Erlangen wie Neunkirchen. Oder entlang der B 2 und der Gräfenbergbahn mit kurzem Weg nach Nürnberg wie Igensdorf. Allesamt Orte mit guter Infrastruktur und Anbindung, in denen Zuzug stattfindet, und das spiegelt sich auch in den Schülerzahlen wieder: Spitzenreiter im Landkreis ist die Forchheimer Martinschule mit 363 Schülern. Dann folgt Neunkirchen (282), Igensdorf (259) und wieder Forchheim, diesmal die Annaschule (241).

Kaum Platz für die Schüler

Manche der Schulen haben deshalb richtiggehend Platzprobleme. „Wenn ein Anbau nicht möglich ist, müssen Räume umgewidmet werden“, sagt Ulrich Löhr. Etwa in der Martinschule. Gefragt sind unkonventionelle Ideen. Gänge können zum Beispiel genutzt werden, oder der Keller wie in der Annaschule in Forchheim. Die Stadt möbelt derzeit den Keller auf, damit dort eventuell die Mittagsbetreuung stattfinden kann.

Die Grundschule in Eggolsheim, die Martinschule und die Adalbert-Stifter-Schule in Forchheim bieten die gebundene Variante an, bei der die Kinder während des gesamten Schuljahrs verbindlich bis nachmittags betreut werden. Poxdorf und Wiesenthau haben sich für den Weg „Tagesschule“ entschieden, in der es schon um 7.30 Uhr los geht, nachmittags werden Kurse angeboten. „Das Schöne ist, dass man in Bayern wählen kann, je nach Bedarf.“

Diese Wahlmöglichkeit gelte auch bei der Integration von Migrantenkindern, die auch dazu beitragen, dass die Schülerzahlen im Landkreis steigen. Gut findet Löhr dabei, dass der Landkreis die Flüchtlinge dezentral untergebracht hat. Oft können die Kinder dann in die normalen Klassen integriert werden.

In Forchheim gibt es so genannte Übergangsklassen in der Martinschule (2), in der Annaschule (1) und erstmals auch in Buckenhofen (1). In den Mittelschulen Heroldsbach (1), Ritter-von-Traitteur (2) in Forchheim und in Ebermannstadt (1) wurden ebenfalls Übergangsklassen eingerichtet. Die Adalbert-Stifter bietet für Migrantenkinder zusätzlichen Unterricht an.

Lehrkräfte gebraucht

Mehr Unterricht und zusätzliche Klassen für Flüchtlinge bedeutet, die Schulen brauchen mehr Lehrer — ein Problem, wie Löhr erzählt. Allein im Landkreis seien zehn zusätzliche Vollzeitkräfte und vier bis fünf Lehrer, die anderweitig unterstützend tätig sind, nötig.

Tief in der Fränkischen Schweiz sind Platzprobleme und volle Klassenzimmer nicht das Problem. Da macht sich der demografische Wandel bemerkbar. „Aber es stehen keine Schulen vor dem Aus“, betont der Schulamtsdirektor. Der Grund: die Kombiklassen. Schüler der ersten und zweiten Klasse werden zusammen unterrichtet, genauso wie Schüler der dritten und vierten.

Es folgt nun die Lernzielkontrolle am Ende des Artikels: Wie steht es um die Schulen im Landkreis? Richtig: „Alles stabil.“

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